Filderstrom heißt das neue Angebot der Stadtwerke Filderstadt. Zu kaufen gibt es den reinen Öko-Strom von nächster Woche an. Er stammt aus 100 Prozent Wasserkraft, und die Kunden tun mit dem Kauf sogar etwas Gutes...

Filderstadt - Filderstadtwerke werden die Stadtwerke Filderstadt künftig heißen. Und diese Änderung wird mit einem neuen Logo in die Welt hinaus getragen. Denn dahinter steckt die Absicht, den städtischen Betrieb bekannter zu machen. Schließlich will man von nächster Woche an Strom verkaufen – reinen Ökostrom, der natürlich Filderstrom heißen muss.

 

„Die Stadtwerke wollen ihr angestaubtes Erscheinungsbild verändern“, sagte OB Christoph Traub bei einer Pressekonferenz. Bisher habe sich der städtische Eigenbetrieb hauptsächlich um die Wasserversorgung gekümmert. Nun steige man auch in den Stromvertrieb ein. Am 29. Juni soll es voraussichtlich losgehen. Am Tag zuvor entscheidet nämlich der Gemeinderat darüber. Traub geht davon aus, dass die Stadträte zustimmen. Schließlich habe der Stadtwerke-Ausschuss die einzelnen Punkte bereits abgesegnet.

„Ein gewisser Meilenstein“

Der OB bezeichnet den Einstieg in den Stromverkauf als einen „gewissen Meilenstein“. Die Stadtwerke werden nämlich einen Ökostrom anbieten, der zu 100 Prozent von Wasserkraftwerken stammt. Das Besondere an diesem Filderstrom ist, dass ein kleiner Anteil der Einnahmen für Klimaschutzprojekte oder den Ausbau der erneuerbaren Energie in Filderstadt verwendet wird. „0,04 Cent werden für jede verkaufte Kilowattstunde dafür aufgewendet“, erklärte der Geschäftsführer der Stadtwerke, Jan Meier. Deshalb komme allein durch die Belieferung städtischer Einrichtungen mit zehn Millionen Kilowattstunden pro Jahr ein Betrag von 4000 Euro zusammen. Ein Vier-Köpfe-Haushalt würde mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden jährlich 1,40 Euro beisteuern.

Das neue Outfit der Filderstadtwerke präsentierten (v.l.): Bürgermeister Andreas Koch, Geschäftsführer Jan Meier und Oberbürgermeister Christoph Traub Foto: Häusser

Der Chef der Filderstadtwerke betont außerdem, dass man den neuen Kunden ein verlässlicher Partner sein werde. Deshalb sollen die Preise auch nur dann erhöht werden, wenn dies durch eine Änderung der Abgaben, Steuern oder Umlagen erforderlich werde. Um den guten Willen zu unterstreichen, starten die Filderstadtwerke mit einem Strompreis für Private, der unter dem Grundversorgungstarif der EnBW liegt. Bei einem jährlichen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden macht der Unterschied rund 50 Euro im Jahr aus.

„Kein Auf und Ab beim Preis“

„Es wird beim Preis kein Auf und Ab geben“, sagt Meier. Man sei auf eine lang angelegte Kundenbindung bedacht. Das soll auch ein Kundendienst vor Ort sicherstellen. Zunächst wird am bisherigen Standort der Stadtwerke an der Brühlstraße eine entsprechende Anlaufstelle eingerichtet. Später, wenn der Neubau an der Seestraße steht, können sich die Kunden im dortigen Service-Center bedienen lassen. Um sich über die einzelnen Stromtarife (für Großkunden gilt ein anderer Preis) informieren zu können, haben die Filderstadtwerke von nächster Woche an eine erneuerte Homepage.

Bürgermeister Andreas Koch, der für die Stadtwerke zuständig ist, glaubt daran, dass der Stromvertrieb erfolgreich sein wird. „Die Stadtwerke genießen ein großes Vertrauen in der Bevölkerung“, sagt er. Um das Portfolio zu vervollständigen, wird im nächsten Jahr auch der Gasvertrieb in Angriff genommen. Die ersten Stromtankstellen, die von den Filderstadtwerken beim Fildorado, bei der Filharmonie und beim S-Bahn-Parkhaus betrieben werden, sind Ende Juli einsatzbereit.