Bei einer Versteigerung von Fundsachen gingen in Bernhausen auch 50 Fahrräder über den Tisch, die meisten zum Preis von zwei Euro. Die Hälfte der Räder hat ein und derselbe Mann ersteigert – er hat etwas Bestimmtes mit ihnen vor.

Bernhausen - Die Vehikel, die bei der Versteigerung angeboten werden, sind zum größten Teil nicht mehr taufrisch, und manchmal könnte man sogar meinen, dass sie vom früheren Besitzer einfach entsorgt wurden. Wie auch immer: Am Mittwoch kamen die mit Rädern ausgestatteten Fundsachen, die bei der Stadtverwaltung in den vergangenen beiden Jahren abgegeben oder gemeldet wurden, unter den Hammer.

 

Darunter befanden sich rund 50 Fahrräder. Einige von ihnen waren so lädiert, dass sie vom neuen Eigentümer zunächst einmal repariert werden müssen. Meistens gingen die Vehikel für zwei Euro über den Tisch. Manche – bei ihnen fehlte zum Beispiel der Sattel – wurden zum Einstiegspreis von einem Euro abgegeben.

Der Rentner ist bei Versteigerungen kein Unbekannter

Die Hälfte der Fahrräder und drei City-Roller wurden von ein und demselben Mann ersteigert. Er will die Fahrräder wieder herrichten – vielleicht auch aus zweien eines machen. Und dann die Räder an Freunde oder Bekannte abgeben. Der Rentner ist bei den städtischen Versteigerungen kein Unbekannter. Auktionator Timo Koch, der auch Sachgebietsleiter der städtischen Bürgerämter ist, kannte ihn jedenfalls bereits. Koch war genötigt, manches Mal das Tempo aus der Versteigerung zu nehmen, weil der Senior immer wieder das ersteigerte Rad zur Seite schaffen musste, bevor er ein erneutes Angebot in Höhe von zwei Euro für das nächste Fahrrad abgeben konnte.

Der Spitzenreiter bringt 190 Euro

Doch es gab auch Fahrräder, die für deutlich höhere Preise weggingen. Der Spitzenreiter, ein KTM-Herrenrad, fand für 190 Euro einen neuen Eigentümer. Als es um dieses Rad ging, wurde es richtig lebhaft unter den rund 50 Zuschauern.

Als Exoten wurden bei der Versteigerung ein Waveboard, ein alter Leiterwagen und ein Kinderwagen angeboten. Letzterer fand jedoch keinen Interessenten und blieb deshalb letztlich als einziges Vehikel unverkauft.

Andere Fundsachen, wie Ringe, Handys Brillen oder Kleidungsstücke werden übrigens von der Stadt online versteigert. Wann der nächste Termin ist, weiß Timo Koch noch nicht. Er soll jedoch rechtzeitig in der Zeitung und im Amtsblatt angekündigt werden.