Die Grünen in Filderstadt wollen, dass sich die Verwaltung stärker für die Aktion „Blühender Landkreis“ engagiert. Damit soll vor allem die Nahrungsgrundlage für Bienen erweitert werden.

Filderstadt - Die Stadt tut schon einiges für den Naturschutz. Den Grünen ist das jedoch nicht genug. Sie wollen, dass die Verwaltung zur treibenden Kraft wird und der Bevölkerung die Idee der blühenden Gärten, Wiesen und Grünstreifen nahebringt. Das Tiefbauamt sei schon seit Jahren darauf bedacht, dass die städtischen Grünflächen ökologisch wertvoll bepflanzt werden, erklärte Tiefbauamtsleiter Norbert Branz im Technischen Ausschuss. „Wir mähen nur zwei- bis dreimal“, sagte er, damit sich die Pflanzen auch weitervermehren können und ein Lebensraum für Insekten entsteht.

 

Insbesondere an den Bachläufen und Wassergräben achte man darauf, dass Biotope erhalten werden. Dort lasse man an den Uferböschungen jedes Jahr abwechselnd die Pflanzen stehen, damit die Tierwelt eine Rückzugsfläche habe. An den Straßenrändern säe man bunte Blütenmischungen, um so den Bienen eine Nahrungsquelle zu geben.

„Blühenden Landkreis schaffen“

Trotz dieser Anstrengungen reichte der Fraktionschefin der Grünen, Catherine Kalarrytou, der Einsatz nicht. Sie bezog sich auf einen Antrag ihrer Fraktion bei den Haushaltsberatungen. „Uns geht es darum, einen blühenden Landkreis zu schaffen.“ Zumal der Kreis Esslingen der am dichtesten besiedelte im ganzen Land sei. „Es geht darum, den Siedlungsdruck und die Natur unter einen Hut zu bringen“, sagte sie.

Die Aktion „Blühender Landkreis“ müsse stärker unterstützt werden. Man brauche mehr Öffentlichkeitsarbeit und müsse die Bürger stärker einbeziehen, damit die Natur noch mehr aufblühe.

Dieser Forderung nach Artenvielfalt trat Walter Schwaiger (CDU/FDP) aus Sicht der Landwirtschaft entgegen. Der Stadtrat, der selbst Landwirt ist, beklagte, dass die Schläge, also die wirtschaftlichen Einheiten, immer wieder durch ökologisch bepflanzte Parzellen unterbrochen würden. Hinzukomme dann auch noch, dass am Ackerrandstreifen Bäume gesetzt würden. „Darüber ist die Landwirtschaft nicht begeistert“, sagte er. Davon ließ sich Catherine Kalarrytou jedoch nicht beeindrucken. „Wir wollen, dass Filderstadt eine aktivere Rolle einnimmt bei der Aktion ‚Blühender Landkreis‘“, bekräftigte sie und wollte einen entsprechenden Antrag stellen

„Keine Arbeitsbeschaffung“

Sein Eindruck sei, dass sich die Verwaltung bereits mit dem Thema befasse, warf Frank Schwemmle (SPD) ein. „Wir brauchen keine zusätzliche Arbeitsbeschaffung.“ Sie wolle nur, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und nach Möglichkeiten der Umsetzung suchen, entgegnete Kalarrytou. Dazu sei der Umweltbeirat das geeignetste Gremium, sagte Bürgermeister Molt. Schließlich seien dort Umweltverbände, Jäger, Landwirte und die Verwaltung vertreten. Kalarrytou zeigte sich einverstanden damit, dass man sich dort mit dem Thema befassen wird.