Die Karlstraße in Filderstadt-Bernhausen wird umgestaltet. Falls sie Richtung Neuhausen verlängert wird, droht dort eine Verdoppelung des Verkehrsaufkommens. Doch gegen den Kollaps gibt es eine Idee.

Bernhausen - Die Karlstraße kann nach Auffassung der Stadtverwaltung nicht so bleiben, wie sie ist. Schließlich würde ihre Verlängerung in Richtung Neuhausen zusätzlichen Verkehr anziehen. Vor vier Jahren wurden auf der Straße 7500 Autos pro Tag gezählt. Für das Jahr 2030 rechnet man dort aufgrund der allgemeinen Zunahme des Verkehrs und der verlängerten Karlstraße mit 15 000 Fahrzeugen pro Tag.

 

„Wegen dieser Verkehrsverlagerung brauchen wir eine leistungsfähigere Verkehrsführung“, erklärte Verkehrsplaner Steffen Brugger im Technischen Ausschuss. Damit der Verkehr fließen könne, müssten an den Kreuzungen mit der Garten-, Rudolf- und Mühlenstraße Ampeln installiert werden. Die Ampeln könnten dann so geschaltet werden, dass auf der Karlstraße eine grüne Welle entstehe. Außerdem würden zur Vermeidung von Staus Linksabbiegespuren angelegt.

Im Zuge der Bauarbeiten werde auch der Geh- und Radweg auf der Nordseite der Straße von 2,50 auf drei Meter verbreitert. Einen besonderen Raum nahm bei der Diskussion im Ausschuss die künftige Lärmsituation bei einer Verdopplung des Autoverkehrs ein. In diesem Fall brauche man einen besondern Lärmschutz an zwei Gebäuden, die an der Karlstraße stehen, erklärte Brugger. „Diesen Schutz würde eine fünf bis sieben Meter hohe Mauer bieten.“

Geh- und Radweg wird verbreitert

Es herrschte allerdings Einigkeit darüber, dass eine solch hohe Mauer nicht gewollt wird. Die Stadträte drängten jedoch darauf, dass der Lärmschutz installiert wird. „Wir müssen den Schallschutz mit ins Kalkül ziehen“, sagte Richard Briem (FW). Man müsse die erforderlichen Maßnahmen jetzt mitplanen, erklärte Rudolf Lienemann (CDU/FDP). Briem und Walter Bauer (SPD) wollten dabei die Anwohner mit ins Boot nehmen. Dies sicherte Bürgermeister Reinhard Molt so zu. Erst danach werde man im Gemeinderat Näheres beschließen. „Es ist heute noch nicht der Baubeschluss vorgesehen“, sagte er.

Lindenkreuzung ist ein extra Projekt

Stadtrat Armin Stickler (Grüne) wies darauf hin, dass auch die Lindenkreuzung ertüchtigt werden müsse, wenn der Verkehr aufgrund einer verlängerten Karlstraße zunehme. „Die Lindenkreuzung wird eine schöne planerische Herausforderung“, sagte dazu Brugger, der darauf hinwies, dass dieser Knotenpunkt erst später aufs Tapet komme.

Die Kosten für den Umbau der Karlstraße bezifferte der Verkehrsplaner auf 2,9 Millionen Euro inklusive Planungskosten. Von den Baukosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro übernehme die Stadt 600 000 Euro. Dieser Betrag decke die Umgestaltungswünsche der Stadt ab. Der Grundsatzbeschluss zum Umbau wurde bei einer Enthaltung von Richard Briem gefasst.