Wenn es den Filderstädter Stadträten mit dem Einklang von Ökonomie und Ökologie ernst ist, dann sollten sie dies bei der Aufstellung des Flächenutzungsplans zum Ausdruck bringen, meint unser Autor Otto-H. Häusser

Filderstadt - Die Stadträte von Filderstadt sind besorgt, dass die Ortskerne der Großen Kreisstadt ausbluten. Es gibt dort zu wenig Geschäfte. Man fährt zu den Supermärkten auf der „grünen Wiese“, um einzukaufen.

 

Diese Analyse stimmt sicherlich. Es fragt sich nur, ob der Gemeinderat in seiner Mehrheit genug dafür getan hat, um dies zu verhindern. Schließlich haben die Stadträte dafür gesorgt, dass sich zum Beispiel in Plattenhardt ein Drogeriegeschäft und ein Biolebensmittelladen am Ortsrand niedergelassen haben. Dasselbe gilt für Bernhausen. Dort wird gerade an der Mühlenstraße ein Fachmarktzentrum – laut Einzelhandelsgutachten – an einem ortskernnahen Standort gebaut. Die Mehrheit des Gemeinderats ist dieser Argumentation gefolgt. Wenn der Ortskern zwischen Bernhausen und Sielmingen liegt, stimmt das. An allen Ortsrändern wurden Discounter gebaut. Man brauche sie für die Nahversorgung, hieß es. Falls sie aber dafür sorgen, dass die letzten Supermärkte in den Ortskernen von Bonlanden und Plattenhardt schließen, wird der Aufschrei groß sein.

Bereits eine Chance verpasst

Bei der Ansiedlung oder Erweiterung von Unternehmen soll flächenschonend vorgegangen werden. Einen entsprechenden Pflock hätte man bereits mit einer Hektar-Begrenzung im Räumlichen Leibild einrammen können. Weil dem nicht so ist, gibt es jetzt nur ein Light-Bild. Bleibt zu hoffen, dass die Stadträte bei der Ausarbeiten des Flächennutzungsplans ein Zeichen setzen. Sonst bleibt der beschworene Einklang der Ökonomie mit der Ökologie nur ein Lippenbekenntnis.