Der Gemeinderat in Filderstadt will auf Vorschlag der Verwaltung nicht gegen den Planfeststellungsbeschluss von Stuttgart 21 vorgehen. Inzwischen sieht die Stadt die wesentlichsten Punkte ausgeräumt, oder aber als nicht erfüllbar an.

Filderstadt - Bis zum 4. November hätte die Große Kreisstadt ihre Einwände vor Gericht geltend machen können. Am Montagabend beschloss der Gemeinderat jedoch bei einer Enthaltung von SPD-Fraktionschef Walter Bauer, dass Filderstadt nicht gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Streckenabschnitt 1.3a von Stuttgart 21 klagen wird.

 

„Wir haben keine Klagebefugnis“, sagte Oberbürgermeister Christoph Traub, was bedeutet, dass Filderstadt von den Auswirkungen der Planungen im Abschnitt 1.3a, also zwischen Flughafen und Anbindung ICE-Strecke, nicht substanziell betroffen ist. Man werde aber trotzdem alles tun, um Verbesserungen zu erreichen.

Wesentliche Punkte seien ausgeräumt

Bereits vor einem Jahr hatte die Kommune im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ihre Bedenken zur S-21-Planung im Bereich des Flughafens angemeldet. Inzwischen sieht die Verwaltung die wesentlichsten Punkte ausgeräumt, oder aber als nicht erfüllbar an. Offenbar sind nämlich die gewünschten Taktverdichtungen bei der S 2 nicht umsetzbar. Dies liegt laut Planfeststellungsbehörde entweder an Engpässen auf der S-Bahn-Hauptstrecke zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße oder aber an der Eingleisigkeit im Tunnel zwischen Flughafen und Bernhausen. Die Stadtverwaltung nimmt außerdem hin, dass das dritte Gleis beim Flughafenbahnhof nicht für Langzüge ausgelegt werden soll. Wichtig sei, dass das dritte Gleis finanziert und dadurch der Anschluss an die Gäubahn gewährleistet sei.

Diese positiven Aspekte gehen Walter Bauer jedoch nicht weit genug. „Es ist ein Jammer, was hier abgelaufen ist“, sagte er und meinte damit offensichtlich die Projektpartner von S 21. Bauer hält nach wie vor den Flughafenbahnhof plus für die beste Lösung. Mit ihm wären die Wege zwischen den Bahnsteigen des Fernverkehrs und der S-Bahn deutlich kürzer ausgefallen. Leider sei diese Option jetzt aus dem Rennen.

Die Fraktionschefin der Grünen, Catherine Kalarrytou, sah ihre Fraktion in ihrer früheren Beurteilung der Lage bestätig. Sie bedankte sich für die Klarstellung bezüglich der Taktverdichtungen und zeigte sich mit dem Bau des dritten Gleises zufrieden. Sie sagte jedoch auch, dass ihre Fraktion weiterhin zur Nutzung der bisherigen Gäubahn-Strecke stehe. Sie betonte ausdrücklich, dass beim Filderdialog diese Trasse der Spitzenreiter gewesen sei und nicht der Flughafenbahnhof plus.