Filderstadt will weiter die Radrouten verbessern. Es werden Schutzstreifen angelegt und Radwege verbreitert. Außerdem sollen die Lampen an den Verbindungswegen zwischen den Stadtteilen länger leuchten – von 5.30 nis 22.30 Uhr.

Filderstadt - Die Radtouren der Experten und Entscheidungsträger haben sich offenbar gelohnt. Vor den Sommerferien waren Vertreter der Verwaltung, der Polizei, des Straßenbauamts und der ADFC-Ortsgruppe Filder auf dem Rad in Filderstadt unterwegs. Nach den Ferien folgten die Stadträte, die auf Initiative der Grünen Bernhausen und Bonlanden vom Drahtesel aus begutachteten.

 

Bei beiden Fahrten wurden Schwachstellen im Radnetz entdeckt, die nun beseitigt werden. So soll beispielsweise der Verlauf des Radwegs beim S-Bahnhof in Bernhausen verändert werden. Die Radler müssen dann nicht mehr bei der Aicher Straße durch die Unterführung fahren. Dort gebe es immer wieder die Gefahr von Kollisionen mit Fußgängern, wurde festgestellt. Deshalb sollen die Radfahrer schon in naher Zukunft oben bleiben und ebenerdig über die Aicher Straße fahren. Gleichzeitig soll der Geh- und Radweg zur Tübinger Straße verbreitert werden. Außerdem wird die Benutzungspflicht von innerorts verlaufenden gemeinsamen Geh- und Radwegen vollends aufgehoben. So wie es erst vor Kurzem an der Schulstraße in Plattenhardt passiert ist. Als Ersatz werden – wie dort geschehen – Schutzstreifen angelegt. Auch auf der Reutlinger Straße in Sielmingen soll dies demnächst geschehen.

Die Stadträte waren im Technischen Ausschuss voll des Lobes für die außergewöhnliche Radtour im Herbst des vergangenen Jahres. Walter Bauer (SPD) erklärte dass es auch beim Eduard-Spranger-Gymnasium bald Verbesserungen für die Radfahrer geben müsse. Rudolf Lienemann (CDU/FDP) sagte: „Durch die Schulentwicklung werden sich auch die Schulwege verändern.“ Man müsse auf den veränderten Bedarf reagieren. Der Fahrradbeauftragte der Stadt, Jürgen Lenz, erklärte, dass man diese sich verändernde Situation im Auge habe. „Der Weg zwischen Bonlanden und Bernhausen wird schon heute als zu schmal empfunden.“

Verkersinsel in Harthausen

Der Ausschuss befasste sich auch mit der Umgestaltung des Ortseingangs von Harthausen im Bereich der Degerlocher Straße. Dort soll eine Verkehrsinsel angelegt werden, damit die Radfahrer sicherer über die Straße kommen. Weil die Kosten nach einer Konkretisierung der Planung um 37 000 auf 111 000 Euro angestiegen sind, mussten sich die Stadträte erneut damit befassen. Sie votierten einstimmig dafür.

Ebenfalls einstimmig fiel der Beschluss zur Verlängerung der Beleuchtungszeiten an Radwegen aus, die sich zwischen den Stadtteilen befinden. Die Lampen sollen dort künftig zwei Stunden länger – nämlich von 5.30 bis 22.30 Uhr, statt wie bisher von 6.30 bis 21.30 Uhr brennen. Damit soll insbesondere Radfahrern, die früh zur Arbeit müssen oder aber Abendveranstaltungen besuchen, die Fahrt erleichtert werden. Vor fünf Jahren hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, die Leuchtzeiten an den Radwegen einzuschränken. Hintergrund war, dass man Geld sparen wollte. Die Mehrkosten, die jetzt entstehen, belaufen sich jährlich auf rund 3800 Euro.

Keine LED-Leuchten

Stadtrat Armin Stickler (Grüne) wunderte sich, warum die Lampen nicht mit LED-Leuchten ausgestattet sind. Schließlich könne man dadurch Stromkosten sparen. Dem stimmte Tiefbauamtsleiter Norbert Branz zwar zu. Filderstadt müsse allerdings nicht dringend handeln. Schließlich habe man Energiesparlampen im Einsatz. Sie würden auch mit relativ wenig Strom auskommen. „Wenn die allerdings kaputt sind, setzen wir auch LED-Leuchten ein“, sagte der Tiefbauamtsleiter.

Für eine Überraschung sorgte am Ende der Debatte um das Radfahren Richard Briem (FW). Als er sich zu Wort meldete, vermutete Bürgermeister Reinhard Molt eine Mahnung, die Autofahrer nicht zu vernachlässigen. Doch weit gefehlt. Er bestand darauf ob der Radaktivitäten die dringende Sanierung von Geh- und Friedhofswegen nicht zu vergessen.