Beim Stadtradel-Wettstreit hat Filderstadt im Vergleich zur Nachbarstadt die Nase vorn. Noch haben die Teilnehmer aus Leinfelden-Echterdingen jedoch eine Woche Zeit, um den Abstand wettzumachen.

Filder - Das Fahrrad ist alltagstauglich“, hat Oberbürgermeister Christoph Traub festgestellt. Vor knapp zwei Wochen hat er sein Auto in der Tiefgarage beim Rathaus in Bernhausen angekettet. Seither ist er nur auf dem Rad unterwegs.

 

Auch die normalen Einkäufe könne man mit dem Rad erledigen, sagt der OB. Er räumt allerdings ein, dass er noch keine Getränkekisten mit dem Drahtesel transportiert hat. Viele Dinge würden aber funktionieren, wenn es sein muss. Bei Fahrten zu Diamantenen Hochzeiten habe er den Wein in den Rucksack gepackt. Erstaunt war er über die Zeitersparnis bei der Fahrt zum Kreistag in Esslingen. Dafür habe er mit dem Auto schon eineinhalb Stunden gebraucht „Mit dem E-Bike ging es in 55 Minuten.“

„Radfahren macht den Kopf frei“

Traub verzichtet während des dreiwöchigen Stadtradelns, das noch bis 26. Juli dauert, auf sein Auto. Bereits nach wenigen Tagen sagt er: „Trotz Helmpflicht macht Radfahren den Kopf frei.“

Alle Stadtradler von Filderstadt haben bis Dienstagmittag übrigens 21 800 Kilometer erradelt. Damit liegen sie deutlich vor den Stadtradel-Teilnehmern in der Nachbarstadt Leinfelden-Echterdingen. Dort wurden laut Internet-Seite www.stadtradeln.de bis Dienstagmittag 17 700 Kilometer zurückgelegt. Die Erste Bürgermeisterin Eva Noller, die als Vorzeige-Radlerin dem Tross von L-E vorausfährt, motiviert die Bürger von L.-E., kräftig in die Pedale zu treten, um den Abstand zu verringern. Auch sie will sich tatkräftig daran beteiligen.

Hoffen auf den Endspurt

Stefan Bommer, der in Leinfelden-Echterdingen das Stadtradeln koordiniert, hofft ebenfalls auf den Endspurt. Ansonsten laufe alles auf ein ähnliches Ergebnis wie im vergangenen Jahr raus. Damals erradelte die Große Kreisstadt 40 000 Kilometer. Damit lag sie deutlich hinter Filderstadt zurück. Dort wurden bei der vergangenen Aktion rund 55 000 Kilometer erstrampelt.

Bürgermeisterin Noller will künftig noch mehr Bürger fürs Stadtradeln aktivieren: „Da müssen wir im Vorfeld die Werbetrommel stärker rühren.“ Die Bürgermeisterin von L.-E. räumt ein, dass Filderstadt beim Radeln die Nase vorn hat. Dafür sei L.-E. beim Mobilitätskonzept der Nachbarstadt um ein Jahr voraus.

Aber auch beim Stadtradeln kann Filderstadt noch zulegen. Nur fünf Kommunalpolitiker nehmen dort daran teil – übrigens inklusive OB Traub. In Leinfelden-Echterdingen schwingen sich dagegen immerhin sieben Stadträte auf den Radsattel. Bürgermeisterin Noller hofft, dass die Radkultur in L.-E. davon profitiert. Schließlich ist der Grundgedanke beim Stadtradeln die Förderung des Radverkehrs. Vor diesem Hintergrund ist die Teilnahme von Kommunalpolitikern wichtig. „Sie bekommen dann einen ganz anderen Blick auf die örtliche Situation“, sagt Eva Noller. Das könne das Radfahren in der Großen Kreisstadt weiter voranbringen.