Der Landkreis Esslingen hat die beiden Notunterkünfte in Filderstädter Sporthallen am Donnerstag belegt. 140 Flüchtlinge, überwiegend junge Männer, haben am Rand von Plattenhardt und in Bernhausen eine provisorische Bleibe gefunden.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Filderstadt - Die in zwei Filderstädter Sporthallen eingerichteten Notunterkünfte für Asylbewerber sind seit Donnerstag komplett belegt. Kurz nach 10 Uhr trafen die ersten Transporte mit Flüchtlingen in der Weilerhauhalle im Stadtteil Plattenhardt ein; bis zum späten Nachmittag herrschte drangvolle Enge in der im Foyer eingerichteten Anmeldezone. Mitarbeiter des Esslinger Landratsamts und der Stadt Filderstadt kümmerten sich um die Aufnahme der überwiegend aus Syrien und Afghanistan, aber auch aus Indien, Pakistan, dem Iran und dem Irak, Gambia, Somalia und Tunesien stammenden Menschen.

 

Arabische Schriftzeichen weisen auf die Nachtruhe hin

Unterstützt wurden die Behörden von Rotkreuzhelfern, Mitarbeitern des Malteser Hilfsdiensts und der für die Betreuung der Flüchtlingsheime im Landkreis Esslingen zuständigen Arbeiterwohlfahrt. Auch ein rund um die Uhr eingesetzter Sicherheitsdienst hat seine Arbeit aufgenommen. In arabischen Schriftzeichen sind Schilder ausgehängt, auf denen die Leitung der Unterkunft an die um 22 Uhr beginnende Nachtruhe erinnert. Auch auf das Alkohol- und Rauchverbot wird in der provisorischen Unterkunft teilweise mehrsprachig hingewiesen.

Bei den nach einer Mitteilung aus dem Rathaus etwa 140 Flüchtlingen handelt es sich überwiegend um junge Männer. Sie werden nicht nur in den schwarz lackierten Stockbetten in der Weilerhauhalle eine vorübergehende Bleibe finden, sondern auch in der Gotthardt-Müller-Halle im Stadtteil Bernhausen einquartiert. Das Filderstädter Rathaus hatte einer Unterbringung in den beiden Sporthallen im Dezember zugestimmt, nachdem absehbar war, dass sich die ursprünglich geplanten Tragluftzelte und Containerdörfer in Bernhausen, Bonlanden und Plattenhardt nicht so schnell wie benötigt realisieren lassen.

OB Traub besucht die Flüchtlinge in der kommenden Woche

Mit einer Belegung der beiden Notunterkünfte kurz nach dem Jahreswechsel war bei der Stadt gerechnet worden. Der erste Hinweis auf die Ankunft der Flüchtlinge fand sich aber auf einer privaten Facebook-Seite; erst am Donnerstag Nachmittag reagierte das Rathaus mit einer Stellungnahme. Angekündigt wird, dass Ver-waltungsmitarbeiter und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer die Neuankömmlinge an diesem Freitag begrüßen und über die örtlichen Gegebenheiten informieren. Die Einführung soll Asylbewerbern die erste Orientierung erleichtern.

Oberbürgermeister Christoph Traub will den Flüchtlingen nächste Woche einen offiziellen Auftaktbesuch abstatten. Dank sagt die Stadtspitze den Vereinen, die sich im Vorfeld der Hallenbelegungen sehr kooperativ gezeigt hätten und zur Verlegung von Veranstaltungen bereit gewesen seien. Außerdem wird im Filderstädter Rathaus das Engagement der Flüchtlingshelfer gelobt, die sich auch am Wochenende und an Feiertagen für die Bewältigung der großen Herausforderung einsetzen würden.