Im September 2018 erwarten die Filderstädter hohen musikalischen Besuch: Die Band Lees’ Barclay James Harvest hat sich angekündigt. Doch vorher gibt es noch ein paar offene Fragen zum Ort, an dem das Konzert sein soll.

Sielmingen - Für die Erschließung des provisorischen Sielminger Festplatzes mit Wasser und Strom für rund 160 000 Euro gibt es noch kein Geld. Auf Antrag der SPD haben die Mitglieder des Technischen Ausschusses diesen Punkt am Montagabend von der Tagesordnung genommen. Nicht nur die SPD-Mitglieder im Ausschuss sehen noch Klärungsbedarf in nicht öffentlicher Sitzung. Auch im Bildungs-, Kultur und Sozialausschuss am Mittwochabend wurde das Thema deshalb vertagt.

 

Viele Gäste müssen zu dem Konzert kommen

Der Hintergrund: Die Pop-Band Spider Murphy Gang war 2014 das Glanzlicht des alle vier Jahre stattfindenden Sielminger Heimatfestes auf dem Sielminger Festplatz. Im kommenden Jahr ist es vom 7.  bis zum 10. September wieder so weit, und die ebenfalls weltberühmte Gruppe Lees’ Barclay James Harvest wird kommen. Der Veranstalter, die Arbeitsgemeinschaft Sielminger Vereine (Arge), hat sie verpflichtet. Um mit den Kosten für die teure Band herauszukommen, müssen viele Gäste das Konzert besuchen. Dafür ist der bisherige Festplatz an der Jakobstraße aber zu klein geworden, weil dort auf städtischem Grund und Boden das katholische Kinderhaus St. Anna für die Betreuung von Kleinkindern errichtet wurde. Deshalb muss die Arge das Heimatfest auf einem provisorischen Festplatz am Gelände des Reit- und Fahrvereins und der Tennisanlagen veranstalten. Am Montagabend sollten die Mitglieder des Technischen Ausschusses grünes Licht geben, damit der Platz festtauglich gemacht werden kann.

„Wir haben noch ein paar Fragen an die Verwaltung, die wir noch im geschützten nicht öffentlichen Bereich beraten sollten“, begründete der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer seinen Vertagungsantrag. „Ich stimme dem nicht zu“, konterte Matthias Weinmann, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Seiner Ansicht nach ist es höchste Zeit, den Beschluss zu fassen, um der Arge Planungssicherheit zu verschaffen. Schon vor dem Grundstücksverkauf für das Kinderhaus St. Anna hätte die Stadt seiner Ansicht nach einen neuen Fesplatz suchen und den Kauf schon notariell besiegeln müssen: „Weil der Grunderwerb für den neuen Festplatz noch nicht unter Dach und Fach war, hätte der Gemeinderat der Bebauung des bisherigen Festplatzes nicht zustimmen dürfen.“

Die 160 000 Euro seien verkraftbar

„Ich bin beileibe kein Gegner des Kinderhauses“, sagte Weinmann. Dieses sei für die Kinderbetreuung zwingend notwendig gewesen: „Wir hätten dafür aber ein anderes Grundstück suchen müssen.“ Die Ausgabe von 160 000 Euro für den provisorischen Festplatz sieht er als verkraftbar an: „Wenn die Stadt für das Kinderhaus ein erschlossenes Grundstück hätte suchen müssen, um den bisherigen Festplatz an der Jakobstraße zu erhalten, wäre sicher ein Betrag zwischen 600 000 und 700 000 Euro zusammengekommen.“

Willy Stoll, der Vorsitzende der Gemeinschaftsfraktion aus CDU und FDP, unterstützte Walter Bauer: „Die Zusage der Verwaltungsspitze an die Arge steht. Wenn jetzt noch Klärungsbedarf besteht, dann ist es recht und billig, das Thema zu vertagen.“ Für die Arge laufe dies sehr unglücklich. Auch Armin Stickler (Grüne) befand: „Wir sehen in dieser Sache auch noch Klärungsbedarf im nicht öffentlichen Bereich und unterstützen deshalb den Antrag der SPD.

Damit viele Tausende von Gästen des Herbstfestes auf die Toiletten können, müssen auf dem Gelände des provisorischen Festplatzes eine Wasserleitung und ein Entwässerungskanal gelegt werden. Außerdem braucht man Strom. Das Geld dafür, rund 160 000 Euro, soll im Doppelhaushalt 2018/2019 bereitgestellt werden.