Zwei Häuser mit elf Wohnungen sollen an der Weiland- und an der Heußstraße in Filderstadt-Sielmingen entstehen. Damit es dann auch mit dem Parken klappt, hat die Verwaltung vom Gemeinderat Hausaufgaben bekommen.

Sielmingen - Der Gemeinderat hat dem Entwurf des Bebauungsplans für einem Gebäudekomplex mit bezahlbaren, barrierefreien Wohnungen an der Wieland- und der Heußstraße in Sielmingen zugestimmt. Auf Antrag der Freien Wähler muss die Verwaltung allerdings noch Hausaufgaben machen und für das Quartier ein Parkkonzept vorlegen.

 

Schon in den Vorberatungen hatte vor allem Matthias Weinmann (Freie Wähler) auf die Verkehrs- und Parkplatzsituation in diesem Quartier hingewiesen. In der Nachbarschaft befinden sich das Begegnungszentrum „Das Wie“, die Wielandschule und das Bürgerhaus Sonne. Vor allem, wenn Eltern ihre Kinder zur Schule bringen oder von dort abholen, oder wenn abends Veranstaltungen stattfinden, könnten die Parkplätze nicht ausreichen. So lauten die Befürchtungen.

Die Gebäude kosten rund vier Millionen Euro

Der geplante Gebäudekomplex hat eine Tiefgarage, in der zwei Stellplätze für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Er besteht aus zwei Häusern mit insgesamt elf Wohnungen. Der würfelförmige Bau mit Flachdach an der Heußstraße beherbergt sechs alten- und behindertengerechte Zwei-Zimmer-Wohnungen. Im benachbarten Haus mit Satteldach sind drei Drei-Zimmer-Wohnungen und zwei Fünfzimmer-Wohnungen für Familien geplant (wir berichteten). Beide Gebäude sollen insgesamt rund vier Millionen Euro kosten. Es ist vorgesehen, dass ein Aufzug von der Tiefgarage bis zu den Wohnungen führt.

Dass im Außenbereich sechs Parkplätze mehr als ursprünglich geplant entstehen sollen, überzeugte die Mehrheit der Stadträte nicht. Außerdem äußerte Matthias Weinmann Kritik: „Ob man bei den hier üblichen Grundstückspreisen noch von sozialem Wohnen sprechen kann, bezweifle ich.“ Der Parkdruck in dem Viertel sei hoch. „Die Freien Wähler beantragen deshalb ein Parkierungskonzept für das Quartier, einschließlich des Bürgerhauses Sonne.“

SPD-Fraktion wünscht Profis beim Bau von sozialem Wohnraum

„Wir stimmen zu, obwohl wir sehen, dass es mit dem Verkehr nicht einfach ist“, sagte Frank Schwemmle (SPD). Betroffenheiten werde es bei dem als Nachverdichtung bezeichneten Bauen in der Innenstadt immer wieder geben. Die Leute seien immer für Nachverdichtung, aber nicht in ihrer Nachbarschaft. Ein Parkkonzept, wie von Matthias Weinmann gefordert, habe die Verwaltung bereits zugesagt. Auch die SPD-Fraktion sei nicht hundertprozentig glücklich, wie hier gebaut werde: „Die Stadt muss nicht alles selber machen. Dafür gibt es Profis, die nichts anderes tun, als sozialen Wohnraum zu schaffen. Vielleicht sollten wir auf diese zugehen.“

„Ich hätte mir gewünscht, dass wir über das Parken schon zu Beginn der Planung gesprochen hätten“, sagte Willy Stoll, der Vorsitzende der Gemeinschaftsfraktion von CDU und FDP. Es sei richtig, dass Matthias Weinmann die Parkplatzsituation in dieser Gegend kritisiere. „Frank Schwemmle hat aber auch recht: Man muss nicht überall mit dem Auto hinfahren“, sagte Willy Stoll. „Wir stimmen dem Vorhaben zu. Wir brauchen dringend Gebäude für barrierefreies Wohnen – von der Tiefgarage aus bis ins Bad. Wir haben zu wenig Wohnungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen“, sagte Armin Stickler für die Fraktion der Grünen.

Robert Hertler von den Freien Wählern warb am Ende der Aussprache noch einmal für den Antrag seines Fraktionskollegen Matthias Weinmann: „Es gibt ja jetzt schon gute Ansätze der Verwaltung“, sagte er. Jetzt soll diese zwischen der Sielminger Hauptstraße, der Heuß-, der Wieland- sowie der Lange Straße ein Konzept für „weit mehr Parkplätze als bisher ausarbeiten“, so Hertler.