In Bernhausen hat die Filderstädter Gemeinschaftsschule ihren Betrieb aufgenommen. Gleichzeitig hat zum Schulstart mit Sabine Nafe eine Rektorin das Zepter an der Gotthard-Müller.Schule übernommen.

Bernhausen - Was lange währt, wird doch noch gut, könnte man angesichts der langen Vorgeschichte sagen. Am Dienstag sind die ersten 46 Schüler an der neuen Gemeinschaftschule in Bernhausen aufgenommen worden.

 

Mit einer Feierstunde wurden die Mädchen und Jungen von den Sechstklässlern der Werkrealschule begrüßt. Sie führten den Neuen spielerisch mit verschiedenen Darbietungen vor, was sie in der Gemeinschaftsschule in den einzelnen Schulfächern und am Nachmittag bei den Angeboten der Kooperationspartner erwartet.

Dabei wurde auch deutlich, dass es in der Gotthard-Müller-Schule zumindest für einige Jahre drei verschiedene Schularten geben wird – eine Grundschule, eine Werkrealschule und die neue Gemeinschaftsschule. Mit Einführung der neuen Schulart hat auch die Schulleitung an der Gotthard-Müller-Schule gewechselt.

Nafe folgt Sautter nach

Sabine Nafe folgt Jürgen Sautter nach, der zum Schuljahresende in den Ruhestand getreten ist. Nafe, die von der PestalozziSchule in Vaihingen (Grund- und Werkrealschule) kommt, machte bei der Feierstunde deutlich, dass sie mit Herzblut ihre neue Aufgabe angehen möchte. Sie freute sich auch für die Schüler über die Chancen, die ihnen nun gegeben werden. „Die Gemeinschaftsschule gibt den Schülern die Möglichkeit, länger zu lernen“, sagte sie. und wies darauf hin, dass sie alle Abschlüsse machen können. Gleichzeitig offenbarte sie den neuen Fünftklässlern, dass sie jetzt nicht mehr sitzen bleiben können und keine Noten mehr bekommen.

Für die Stadt Filderstadt begrüßte Bürgermeister Andreas Koch die neue Schulleiterin. „Es beginnt nun eine neue Zeitrechnung“, sagte er, indem er darauf hinwies, dass Lehrer an der Gemeinschaftsschule Lernbegleiter heißen und Klassen zu Lerngruppen werden. Er freute sich, dass die neue Schulart auf große Resonanz gestoßen sei. Der Bürgermeister wies wie auch andere Redner auf die lange Vorgeschichte der Gemeinschaftsschule hin. Der Elternbeiratsvorsitzende Jens Fischer sagte, dass sich der Gemeinderat erstmals 2012 mit der neuen Schulart befasst habe und erst Ende 2014 sich für die Gemeinschaftsschule bei zwei Gegenstimmen von FDP-Stadträten aussprach.

Stadträte freuen sich

Sowohl Walter Bauer (SPD) als auch Ute Weinmann (Grüne), deren Fraktionen sich immer für die neue Schulart stark gemacht hatten, freuten sich über den Schulstart. „Ich bin guten Mutes, dass das gut funktionieren wird“, sagte Bauer. „Für uns ist wichtig, dass die Herkunft der Kinder nicht mehr über ihren Schulabschluss entscheidet“, sagte Weinmann. Als geschäftsführenden Schulleiter ergriff Ralph Schindler von der Werkrealschule Bonlanden das Wort. Er sagte, es sei bei einer Gemeinschaftsschule wichtig, dass Eltern mit den Lernbegleitern im Gespräch bleiben.