Die Resonanz auf die erste Online Sprechstunde des Filderstädter Rathaus-Chefs hat überrascht. Es ging natürlich um Verkehr, aber zum Beispiel auch um Rattenbekämpfung.

Filderstadt - Es ist sehr warm an diesem Montagabend im Rathaus. Die Mitarbeiter der Stadverwaltung, die als Team den Oberbürgermeister Christoph Traub bei seiner ersten Online-Sprechstunde unterstützen, verfolgen trotzdem konzentriert auf einer Leinwand die Beantwortung der Fragen, die von Bürgern kommen.

 

Immer wieder unterstützen die Amtsleiter und Referenten ihren Chef, insbesondere dann, wenn ihr Fachwissen gefragt ist. Die endgültige Formulierung und Schlussredaktion obliegt allerdings dem OB. Oftmals diktiert er den Text seiner Persönlichen Referentin Ellen Schweizer, die dann die Antworten ins System eingibt.

72 Fragen sind seit Freitag eingegangen. Manche Bürger haben mehrere gestellt. Die Beantwortung ist sehr zeitintensiv. Mehr als vier Stunden hat das Verwaltungsteam darüber gebrütet. Zur Stärkung gab es Pizza, Apfelsaft und Sprudel. Rund die Hälfte der Fragen konnte an diesem Abend bearbeitet werden. Die übrigen Antworten sollen in den nächsten Tagen folgen. Auf der Seite www.frag-filderstadt.de sind sie zu sehen.

Oberbürgermeister Christoph Traub freut sich über die große Resonanz der Online-Sprechstunde. „Die Zahl der eingestellten Fragen hat alle Erwartungen übertroffen“, sagt er. Es werde nun eine Auswertungsrunde geben mit allen, die dabei waren. „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten. Ich kann mir eine Wiederholung gut vorstellen.“

Verkehr als Schwerpunkt

Bei den Themen bildete erwartungsgemäß der Verkehr den Schwerpunkt. Mehrere Anwohner der Fußgängerzone in Bernhausen wollten wissen, wie die parkenden Autos aus diesem Bereich verbannt werden können. Dort werde dreimal in der Woche tagsüber kontrolliert. Außerdem laufe der Gemeindevollzugsdienst auch einmal pro Woche in den Abendstunden Streife, antwortete Oberbürgermeister Traub. Das Parkplatzproblem im Ortskern von Bernhausen wolle man im Rahmen der laufenden Sanierung lösen.

Ein Bürger wollte wissen, wann die Busverbindung von Filderstadt nach Esslingen verbessert wird. Darauf antwortete OB Traub: „Für eine umstiegsfreie Verbindung nach Esslingen werden wir uns weiterhin einsetzen.“ Die Stadt habe bei der Fortschreibung des Regionalverkehrsplans darauf hingewiesen. Eine Antwort der Region stehe noch aus.

Zweimal wurde von Bürgern die Altpapierentsorgung thematisiert. Sowohl in Sielmingen als auch in Harthausen vermisst man offenbar die Blaue Tonne. In diesen Fällen bezog der Oberbürgermeister klar Stellung. Es gebe in diesen Stadtteilen eine Altpapiersammlung durch Vereine. „Die Sammlung ist auch eine Form der Vereinsförderung, insbesondere der Jugendarbeit“, schrieb Oberbürgermeister Traub, der aber auch einräumte, dass die Abfuhr per Tonne für die Nutzer bequemer wäre.

Klage über zu wenig Betreuungsplätze

Sehr ausführlich antwortete der OB auf die Klage einer Bürgerin, dass es in Bernhausen zu wenig Plätze für Klein- und Kindergartenkinder gebe. Traub stellte zunächst fest, dass alle Rechtsansprüche erfüllt würden, nicht alle Eltern aber in ihrem Stadtteil einen Platz finden könnten. „In Bernhausen sind wir jedoch seit längerer Zeit darum bemüht, ein geeignetes Grundstück für den Bau einer Betreuungseinrichtung zu finden“, teilte er mit.

Die anderen vielen Fragen drehten sich unter anderem um folgende Themen: Wirtschaftsförderung, Treffpunkte für Jugendliche, Digitalisierung, Gehwege, Feinstaub, Wildunfälle, Rattenbekämpfung und die S-Bahn-Verlängerung nach Aichtal. Ein Bürger setzte sich gar für den Bau einer Hundetagesstätte ein „Nicht nur Arbeitsplätze sind wichtig, sondern auch die Möglichkeit, seinen Vierbeiner tagsüber abzugeben, damit man arbeiten gehen kann“, schrieb der Bürger. Eine Antwort des Oberbürgermeisters gab es am Dienstag dazu noch nicht.