Beim Schulgässle in Filderstadt-Sielmingen entsteht ein grünes Klassenzimmer. Der dazu gehörende Schulgarten wird im Frühjahr bepflanzt.

Sielmingen - Ein Anfang ist gemacht. Auf einer kleinen Wiese beim Schulgässle kann ein grünes Klassenzimmer entstehen. Es wird allerdings nicht nur von Schülern genutzt. Auch die Kindergartenkinder, die Gäste der Begegnungsstätte Wie sowie die Nutzer der Familienbildungsstätte und der Kunstschule sollen dort die Natur erleben können.

 

„Eigentlich sollte das Grundstück ein Ersatz für unsere grüne Ecke sein“, sagt die Schulleiterin der Wielandschule, Karin Genitheim. Diese Sitzgelegenheit sei aufgelöst worden, als aus der früheren Hauptschule die Begegnungsstätte Wie entstand, sagt sie und fügt hinzu: „Wir haben das immer bedauert.“ Zumal der Sitzplatz auf dem Schulhof unter der Linde nicht nutzbar sei. „Dort trieft der klebrige Saft im Sommer auf die Sitzmöbel“, sagt sie.

Für alle Nutzer des Wie-Areals

Man habe sich dann aber darauf verständigt, dass der neue grüne Fleck beim Parkplatz der Landeskirchlichen Gemeinschaft für alle Nutzer des Wie-Areals offenstehen soll. Um das Grundstück nutzbar zu machen, wurde es zunächst vom Bauhof der Stadt gerodet und schließlich eingezäunt. Nun sieht es zwar fast wie ein Obstgarten aus. Doch das Grundstück soll sich noch mehr verändern. „Entlang des Zauns beim Parkplatz wird ein Schulgarten entstehen“, sagt Rektorin Genitheim. Für die Geräte, die gebraucht werden, wird eine Geschirrhütte aufgestellt. Das Gießen würden dann Kinder aus der Schule übernehmen, sagt Genitheim. „In den Ferien müssen die Kernzeiten- und Kindergartenkinder dann aushelfen.“ Generell sollen ja alle Kinder, die auf dem Areal betreut werden, die neue Grünfläche nutzen können. Deshalb stellt die Begegnungsstätte Wie ein Tipi auf, das aus Wolle gehäkelt wurde. Außerdem soll mit Weidenruten ein Tunnel geformt werden. Schließlich will die Schule Sitzmöbel für das grüne Klassenzimmer selbst herstellen. „Wir haben den Vorteil, dass unser Hausmeister Dorian Arnold gelernter Förster ist“, sagt Schulleiterin Genitheim. Er habe auch ein Stück Wald und könne dort das erforderliche Holz schlagen.

Für den Zaun gab es Spenden

Die Einrichtungen, die auf dem Wie-Gelände vereinigt sind, freuen sich über jede Unterstützung, die sie bekommen. So haben beispielsweise der Förderverein der Schule 1500 Euro, der Bund der Selbständigen und die Volksbank jeweils 500 Euro für den Zaun, der übrigens begrünt wird, beigesteuert.

Die Rektorin sagt, dass die Pflanzen für den Schulgarten im Frühjahr nächsten Jahres gesetzt werden. Dann soll der Garten auch offiziell eröffnet werden. Im Laufe des nächsten Jahres, wenn es wieder wärmer wird, kann schließlich die Wiese als grünes Klassenzimmer genutzt werden.

Dass es dann für die Nachbarn Ruhestörungen gibt, glaubt Karin Genitheim nicht. „Wenn bei uns in der Pause die Schüler auf dem Schulhof sind, ist es bestimmt viel lauter“, sagt die Rektorin.