In Filderstadt werden dringend Wohnungen für Flüchtlinge gebraucht. Zu den Männern, die ein befristetes Aufenthaltsrecht bekommen und deshalb aus dem Wohnheim raus müssen, kommen Flüchtlinge dazu, die seit zwei Jahren in Filderstadt sind und deshalb eine Wohnung brauchen.

Filderstadt - Immer wieder tut sich ein Türchen auf. Dann kann ein Alleinstehender oder aber auch ein Mann mit Familie in eine eigene Wohnung ziehen. Doch die Angebote reichen bei Weitem nicht aus.

 

Zu den Flüchtlingen – meist Syrer –, die ein dreijähriges Aufenthaltsrecht bekommen haben, und deshalb aus dem Wohnheim Seestraße 48 in Sielmingen ausziehen müssen, kommen nun auch noch junge Männer hinzu, die bisher in Bernhausen wohnen. Sie sind vor zwei Jahren im April in Filderstadt angekommen. Deshalb wechselt die Zuständigkeit für die Betreuung vom Landkreis auf die Stadt. Falls die Männer keine Wohnung auf dem freien Markt finden, muss Filderstadt für eine Behausung sorgen. „Wir versuchen die Leute vernünftig unterzubringen“, sagt Bürgermeister Reinhard Molt. Erst vor Kurzem hat die Stadt ein betagtes Haus angeboten bekommen. Es werde nun auf seine Tauglichkeit untersucht. Molt freut sich, wenn solche Angebote bei der Stadt eingehen. Bisher passiere dies noch viel zu wenig. „Die Leerstände tun den Eigentümern offenbar nicht weh“, sagt er.

Stadt muss notfalls helfen

Wenn keine Wohnung und kein Haus zur Verfügung stehen, muss die Stadt auf ihre Obdachlosenunterkünfte zurückgreifen. Deshalb bitten auch die Betreuerinnen der Flüchtlinge Eigentümer leer stehende Wohnungen bereitzustellen. Für die jungen Männer, die bald zwei Jahre in Filderstadt sind, werden vor allem Ein-Zimmer-Wohnungen gesucht. „Einige von ihnen könnten allerdings auch in einer Wohngemeinschaft zusammenziehen“, sagt Christine Kircher. Sie betreut als Awo-Mitarbeiterin zusammen mit ihrer Kollegin Sonja Sambeth-Weber die Flüchtlinge im Sielminger Wohnheim an der Seestraße sowie in den beiden Unterkünften in Bernhausen. Von den Männern, die aus der Aicher Straße 10 ausziehen müssen, sind sieben aus Pakistan und sechs aus Sri Lanka.

Heim für Neuankömmlinge?

Die Stadt ist jedoch nicht nur bei der Anschlussunterbringung gefragt. Sie sucht im Auftrag des Landkreises auch nach Möglichkeiten der Erstunterbringung. In diesem Jahr sollen 100 neue Flüchtlinge nach Filderstadt kommen, sagt Molt, wohlwissend, dass solche Zahlen immer wieder nach oben korrigiert werden. Nach heutigem Stand sollen diese Asylbewerber in verschiedenen Einzelgebäuden untergebracht werden. Es könnte jedoch auch sein, dass es eine neue Sammelunterkunft gibt. Der Eigentümer eines Sielminger Baugrundstücks hat angeboten, dort ein Gebäude für Flüchtlinge zu bauen oder aber Container auf das Grundstück zu stellen. Dies sei bisher nur ein Angebot. „Wir prüfen das noch“, sagt Molt dazu. Wer eine Wohnung zu vermieten hat, kann sich an kircher.christine@awo-es.de oder sambeth-weber.sonja@awo-es.de wenden.