Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Allerdings: als der Leitungsbau im Vorfeld auch beim Erörterungstermin zur Sprache kam, verwahrte sich Bahn-Rechtsanwalt Josef-Walter Kirchberg gegen den Vorwurf von Projektgegnern, die S-21-Planer wollten schon vor der Entscheidung des Eisenbahn-Bundesamts vollendete Tatsachen schaffen. „Tatsache ist, dass wir die Arbeiten nicht beauftragt haben“, erklärte der Jurist. Nach dem Fernmelde-gesetz habe die Telekom eigene Leitungsrechte und sei auf die Planfeststellung zur Fildertrasse nicht angewiesen. „Ich will aber gar nicht verschweigen, dass uns diese Maßnahme in die Karten spielt“, sagte er.

 

Bemerkenswert ist mit Blick auf die Bauarbeiten, dass die Bahn sich finanziell an der Verlegung der störenden Kabel-trasse beteiligt: Laut Josef-Walter Kirchberg wurde eine Vereinbarung über die Kostenübernahme für den Tiefbau ge-troffen, bevor die Kommunikationsfirma die Bauarbeiter auf die Fildern schickte. „Das ist schon interessant, dass die Bahn selbst eine Beteiligung einräumt“, sagt der Plieninger SPD-Bezirksbeirat Ulrich Berger zu dem Vorgang. Projektgegner hatten beim Erörterungstermin von einer „unglaublichen Provokation“ gesprochen und die Diskussion um die Fildertrasse als „reine Show-Veranstaltung“ bezeichnet.

Für die Projektgegner schafft die Bahn vollendete Tatsachen

Genehmigt wurde die Verlegung der Leitung nach Informationen der Stuttgarter Zeitung offenbar von der Stadt Stuttgart. Aus dem Rathaus war am Freitag keine Stellungnahme zu erhalten, mit welcher Begründung die Arbeiten den Segen der Behörde erhielten. Anwohner wie Helga Eininger ärgern sich, dass die Firma ohne vorherige Information auf privatem Grund gefuhrwerkt und Grenzsteine entfernt hätte. „Da fordern wir Schadenersatz“. klagte die Plieningerin bei der Erörterung.