Das Fildorado in Bonlanden ist eine Woche lang geschlossen. In der Zeit werkeln 80 Mitarbeiter des Bades und von Fremdfirmen. Sie bauen einen neuen Parkplatz, ein Aquarium in einen Ruheraum und säubern Kacheln.

Bonlanden - Im Fildorado sieht man am Mittwoch niemanden in Badehose. Menschenleer ist es in der Schwimmhalle aber nicht – ganz im Gegenteil. Seit Montag verpassen bis zu 80 Mitarbeiter des Bades und von Fremdfirmen dem Fildorado eine Schönheitskur. Am Samstag beginnt wieder der normale Badebetrieb. Bis dahin ist noch einiges zu tun.

 

Sonja Kohleisen steht in Shorts und Gummistiefeln auf dem Grund des Strömungskanals und schiebt Wasser zusammen. „Wir haben die Fliesen mit einem alkalischen Mittel eingesprüht“, sagt die Bademeisterin – um Ablagerungen zu entfernen. „Meine Kollegin spritzt es mit Hochdruck ab und ich ziehe das Wasser von den Fliesen ab“, sagt Kohleisen. Das macht sie schnell und gründlich. „Es ist ungewohnt, den Strömungskanal ohne Wasser zu sehen. Jetzt wirkt das Becken so groß“, sagt sie.

Millionen Liter Wasser fließen ab

Ein Mal im Jahr sehen sie und die Mitarbeiter das Fildorado so. Denn dann gibt es dort eine Woche lang Wartungs- und Reinigungsarbeiten. Dazu müssen in den Becken innen 1,5 und außen 1,7 Millionen Liter Wasser abgelassen und später aufgefüllt werden. Den Termin für diese Arbeiten legt der Geschäftsführer Felix Schneider immer in den April: „Dann können wir gleich die Wassertechnik warten. Im Mai öffnen wir ja unser Freibad.“ Das Becken sieht so aus, als könnten erste Schwimmer bereits ihre Bahnen ziehen. Doch der Schein trügt. „Das Wasser hat Bodenseetemperatur. Wir haben die Heizung noch nicht eingeschaltet“, sagt Schneider.

Ebenfalls um Wasser geht es im Sauna-Ruheraum Aqua. Wo bis vor Kurzem ein Fernseher an der Wand hing, haben Handwerker nun ein Aquarium eingebaut. „Es ist schöner, darauf zu schauen als auf einen Bildschirm“, sagt Schneider. Noch schwimmen keine Fische im Becken. Auf der Empore stehen fünf neue Wasserbetten.

Schließwoche kostet 300 000 Euro

Für alle Maßnahmen gibt die Fildorado GmbH 300 000 Euro aus. Schneider sagt, dass es ganz wichtig sei, das Bad in Schuss zu halten. Für die Mitarbeiter bedeutet das viel Arbeit. Manche arbeiten sogar im Schichtbetrieb. Das gilt auch für Wolfgang Vogel-Krist. Der Mitarbeiter des Betriebs „von Au Gehrung Fliesen“ hat seine Schicht um 14 Uhr begonnen. Nun trägt er mit kreisenden Bewegungen Schleierentferner auf Wandkacheln im Saunabereich auf. So entfernt Vogel-Krist Überreste von Harz, die vom Neuverfugen stammen. Wo er gerade steht, sitzen sonst Saunagäste und nehmen Fußbäder. Fertig gefliest ist bereits eine Bank an der Kinderspielecke, die nun beheizt ist. Von dort aus haben Mütter künftig einen guten Blick auf das neue Fildorado-Maskottchen Juchhai.

Doch nicht nur innen werkeln die Mitarbeiter, sondern auch im Saunagarten. Dort riecht es nach Holz weil über den Boden verteilt Sitzbänke liegen auf denen sonst die Besucher schwitzen. „Wir haben sie ausgebaut, damit die Schreiner sie abschleifen können“, sagt der Bademeister Ralf Schaller. Sein Kollege Mathias Drotleff hievt auf dem Hof eine bereits abgeschliffene Wandverkleidung hoch und trägt sie in die Meditationssauna.

Weitere Baumaßnahmen ab Juni

Wenn am Freitag die Arbeiten fertig sind, dauert es nicht lang, bis die nächsten beginnen: Von Juni an sollen weitere Umkleideräume, eine Panoramasauna und eine Dachterrasse entstehen. Ein neuer Parkplatz kann bereits nach der Schließwoche genutzt werden. Ab Montag ist auch die neue Homepage des Fildorados online. Auch wenn die Schließwoche viel Arbeit bringt, lohnt sie sich. „Wenn Kinder vor dem Juchhai stehen und strahlen, wissen wir, wofür wir das getan haben“, sagt Norbert Sauer, der Prokurist des Fildorados.