Zwei Schwestern müssen ihre kranke Mutter in die Klinik bringen. Das wird nicht bloß eine Fahrt durch die USA, sondern ein mitunter schwieriger Kennenlernprozess.

Stuttgart - Eines Tages erhalten die beiden sehr unterschiedlichen Zwillingsschwestern Sofie und Darn in Amsterdam einen Hilferuf ihrer schwer kranken Mutter Jackie aus den USA. Beide Frauen leben ein ziemlich entfremdetes Leben, die eine als karrieregeiler Kontrollfreak, die andere als naive Tagträumerin. Der Transport der etwas verwahrlosten und wortkargen Jackie in die Rehaklinik gestaltet sich als Reise mit dem Wohnmobil durch den Süden der USA. Alle Frauen kommen sich und einander näher, und weil jeder emanzipatorische Schritt zum Selbst via Satellit direkt in die Heimat kommuniziert wird, entsteht dort Dynamik.

 

Der etwas zu kalkulierte “Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“ der Niederländerin Antoinette Beumer punktet dramaturgisch mit Wechseln zwischen Komödie und Sentiment und Darstellerinnen wie Holly Hunter und den Zwillingsschwestern Carice und Jelka van Houten. Letztere überzeugt auch als Countrysängerin, was sich als Vorteil erweist, als plötzlich der wortkarge Howe Gelb von Giant Sand im Film herumsteht. Den Rest übernimmt die großartig fotografierte Landschaft, die es zu durchqueren gilt, bevor der Film mit einer letzten Volte überrascht.