Mit Vorpremieren am Mittwoch feiern die Stuttgarter Kinobetreiber den neuen James Bond: Spectre läuft am Donnerstag an. Ein Barkeeper rät beim Kneipengang danach vom geschüttelten Wodka-Martini ab.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – oder schicken ihre Doppelgänger. So geschehen am Wochenende. Zusammen mit den Königsbaupassagen holte der James-Bond-Fanclub Deutschland einen Doppelgänger des blondesten Bonds aller Zeiten aus der Schweiz nach Stuttgart: Selfiealarm in der Einkaufspassage. Am Mittwoch hat das Warten ein Ende: Spectre läuft spektakulär mit Rahmenprogramm in mehreren Kinos an. Als Vorpremiere zeigen ihn zum Beispiel die Innenstadtkinos zur überaus originellen Uhrzeit 20.07 Uhr. Der Fanclub ist zu Gast in der Gloriapassage. „Wir haben das Duo ,Mister Bond – die Hoffnung stirbt zuletzt’ eingeladen, sie spielen Bondtitel“, sagt Clubgründer Thomas Stephan.

 

Gelegenheit für schicke Fotos wird es am Mittwochabend noch reichlich geben, das verspricht Thomas Stephan. Der Backnanger weiß, wer in der Gegend was beitragen kann zu einem gelungenen Premierenabend. Sein Clubkamerad Hansi Zweigle ist deswegen am Mittwoch in der Gloriapassage anzutreffen, und Zweigle hat ein auch für Bondfans ausgefallenes Hobby: „Er hat einen Lotus detailgenau so umgebaut wie der Wagen in ,Der Spion, der mich liebte’“, berichtet Clubkollege Thomas Stephan. Die Autos spielen ja neben den Damen an der Seite des Doppelnullagenten die wichtigsten Nebenrollen. Wobei es der Lotus Esprit zu ähnlichem Kultstatus gebracht hat wie der Aston Martin DB 5. Ein weiterer Joker bei den Veranstaltungen ist jenes Club-Mitglied, das bei Aston Martin in Filderstadt arbeitet, erzählt Thomas Stephan. Über ihn könne man als Club an einen Wagen zum Ausstellen kommen.

Der Barkeeper rät vom Schütteln ab

Auch die schönste Vorpremiere hat einmal ein Ende, und für ein Kaltgetränk danach sollte man sich schnell entscheiden, es wird spät: Der Film, der an den großartigen Vorgänger Skyfall inhaltlich anknüpft, ist 148 Minuten lang. Wer nicht aus der Rolle fallen will, nimmt logischerweise einen Wodka Martini. Kenner raten aber von zu viel Bond-Manie ab: „Eigentlich gehört er gerührt und nicht geschüttelt“, sagt Joachim Müsken, Inhaber der Cocktailbar Conditorei. „Wir haben den Drink regulär auf der Karte. Immer wieder bestellt ihn auch jemand im Scherz wie James Bond: geschüttelt, nicht gerührt“, erzählt der Fachmann. Er rate davon ab: „Beim Schütteln kommt mehr Wasser aus dem Eis rein, für Puristen ist das nicht das Richtige“, verrät Müsken, ein bekennender Nichtfan des Agenten mit der Lizenz zum Töten. „Aber wenn jemand drauf besteht, schütteln wir ihn natürlich auch“, fügt er hinzu. En vogue sei zurzeit wegen des Ginhypes eher der Gin Martini, den Joachim Müsken selbst der Wodkaversion ohnehin vorzieht.