Deutsche Unternehmen kommen zwar leichter an Geld, aber das gilt nicht für ganz Europa. Ein Kommentar von Klaus Dieter Oehler.

Frankfurt - Der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), das Ende der Niedrigzinsphase zumindest einzuläuten, wächst. Dabei verweisen die einen Experten darauf, dass auch die US-Notenbank Fed die dortige Konjunktur inzwischen für stabil genug hält, um von der Nulllinie abzurücken. Andere Experten wiederum ziehen den Verlauf der europäischen Konjunktur heran, um den Währungshütern in Frankfurt klarzumachen, dass langsam, aber sicher die Risiken der Niedrigzinsen größer werden – und dass auch die europäische Wirtschaft wieder etwas steigende Zinsen verkraften könnte.

 

Aus deutscher Sicht kann man das nur unterstreichen. Und auch die jüngste Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt, dass sich die Finanzierungssituation für deutsche Unternehmen deutlich verbessert hat. Natürlich könnte man jetzt für Deutschland anführen, dass die Investitionslust ohnehin nicht sehr ausgeprägt ist und dass die deutschen Unternehmen seit der Finanzkrise sehr darauf aus waren, ihre Eigenkapitalausstattung zu verbessern. Daher fällt es den deutschen Finanzinstituten auch relativ leicht, an die Unternehmen Kredite zu vergeben.

Aber das ist nicht überall in den Euroländern so. Dies ist das Hauptargument der Befürworter der bisherigen Linie von EZB-Präsident Mario Draghi. Ähnlich wie bei der Sanierung der Staatshaushalte, bei der es nach wie vor Krisenländer in Europa gibt, ist auch die Banken- und Wirtschaftsstruktur noch nicht überall gesund. Griechenland könnte nach wie vor wieder ins Straucheln geraten, und Italiens Banken sind nicht gerade ein Musterbeispiel an Stabilität.

Ein Problem aber, das auch in Deutschland noch besteht, ist die Finanzierung von jungen und kleinen Firmen. Ihnen fehlt es zumeist an den nötigen Sicherheiten, die die Banken aufgrund der strengeren Regulatorien verlangen müssen. Hier zeichnet sich aber eine Lösung ab, da immer mehr Unternehmer oder auch vermögende Privatpersonen bereit sind, das Risiko einzugehen und gute Geschäftsideen auch finanziell zu unterstützen. www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.betriebsuebergang-vier-von-zehn-unternehmen-finden...