Nicht jeder Sportler kann ein Profi werden. Doch auch Breitensportler sind ambitioniert und wollen etwas für ihre Fitness tun. In unserer Serie geben prominente Sportler Tipps für Hobbyathleten. Im fünften Teil verrät Laura Siegemund ihre drei besten Übungen.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Im Tennis kommt es neben vielen anderen Fertigkeiten auf die Vorbereitung, das richtige Timing beim Schlag und die Beinarbeit an. Laura Siegemund (29) demonstriert und erklärt drei Übungen dazu. Die Stuttgarterin, die sich Ende Mai einen Kreuzbandriss zuzog, ist die zweitbeste deutsche Tennisspielerin und ausgebildete Trainerin.

 

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Übung 1

Warmmachen mit dem Theraband: „Viele Hobbyspieler machen es so – und damit eigentlich falsch. Sie gehen auf den Platz und schlagen gleich Bälle. Doch ein versprungener Ball oder eine falsche Bewegung, und schon fährt es dir in den Rücken rein. Als Vorstufe zum Einschlagen greife ich deshalb gern auf ein handelsübliches Theraband zurück. Das befestige ich an der Netzkante direkt neben dem Pfosten – zu Hause eignet sich auch eine Türklinke – und binde es um den Schlägergriff. Dann simuliere ich kontrolliert meine Schlagbewegungen. Vorhand, Rückhand, schön langsam herantasten. Für mich ein ideales Warm-up. Außerdem dient es als Krafttraining. Durch die Rotationsbewegungen werden die Bauch- und die Rückenmuskulatur gestärkt.“

Übung 2

Richtiges Timing beim Volley „Der Volley ist bei uns Profis ja fast schon ein aussterbender Schlag, zumindest im Einzel. Ich spiele ihn aber häufiger, weil ich meine Punkte gerne am Netz mache. Um das richtige Timing beim Netzangriff zu trainieren, empfehle ich die V-Übung. Dazu markiert man von der Mitte der T-Linie ein „V“ Richtung Netz. Beim Volley folge ich dann dieser imaginären Linie, also den Schritt immer schön schräg nach links oder rechts vorne machen. Das bringt nur Vorteile. Erstens treffe ich den Ball früher und damit höher – und kann ihn folglich leichter nach unten drücken. Zweitens schneide ich dem Ball den Winkel ab, indem ich mich nicht nur zur Seite bewege. So erschwere ich meinem Gegner das Passieren.“

Übung 3

Flinke Füße: „Dass es im Tennis sehr auf die Beinarbeit ankommt, lernt man schon als Kind. Links, rechts, vor, zurück – da sind flinke Füße gefragt. Grundsätzlich sollte jeder Tennisspieler versuchen, sich möglichst auf dem Vorderfuß zu bewegen. Wer trampelt, vergeudet nur unnötig Kraft. Tappings sind eine gute Übung dafür. Hier geht es darum, so schnell wie möglich mit den Füßen Auf und Ab zu treten. Also eine möglichst hohe Trittfrequenz zu erreichen, denn Frequenzschnelligkeit bildet die allgemeine Schnelligkeit aus. In unserem Sport sind vor allem kurze, schnelle Schritte wichtig. Man kann sich auch im Slalom durch Hütchen oder eine Leiter bewegen. So wird ein neuer Reiz gesetzt, der Kopf muss mitarbeiten. Denn der ist im Tennis mindestens genauso wichtig wie die Beine.“