Das soziale Netzwerk testet eine neue Freundschaftsfunktion, die der Flirt-App Konkurrenz machen könnte.

Stuttgart - Die Flirtapp Tinder nutzen zwar sehr viele Singles. Es gibt aber einen großen Teil Menschen, die sich nicht auf einer Flirt-Plattform anmelden wollen – sich aber vielleicht trotzdem mit Menschen verabreden möchten. Ob absichtlich oder nicht, Facebook macht sich das nun zunutze. Das soziale Netzwerk hat eine Funktion vorgestellt, mit der sich Nutzer zu verschiedenen Aktivitäten verabreden können.

 

Der Clou: Wie bei Tinder erfahren die Nutzer nur vom Interesse des Gegenübers, wenn beide der gemeinsamen Aktivität zustimmen. Das Technikmagazin Vice „Motherboard“ hat die Funktion entdeckt und konnte sie testen. Die Funktion erscheint als Begrüßung in Facebook, dort steht dann „A new way to meet up“. Zu Deutsch: eine neue Art sich zu verabreden.

Mithilfe der neuen Funktion können sich Menschen zu Aktivitäten verabreden – offenbar aber nur, wenn sie bereits befreundet sind. Wenn man den Link zur neuen Funktion öffnet, erscheint eine Seite mit Fotos der eigenen Freunde und die Frage: „Möchtest du dich mit (Name des Freundes) diese Woche verabreden?“. Man kann dann mit „Ja“ oder „Nein Danke“ antworten. Hat man kein Interesse an einer Verabredung mit einem bestimmten Freund und sagt „Nein“, erfährt das der Betroffene offenbar nicht.

Interesse wird nicht zwingend öffentlich

Das erinnert sehr an die Funktionsweise von Tinder. Liket man dort seinen Gegenüber, erfährt er dies erst, wenn er ebenfalls nach rechts wischt und ein Like vergibt. Dann kommt ein Match zustande und beide werden informiert. Vergibt nur ein Nutzer ein Like, erfährt es Nutzer Nummer Zwei nicht. Eine reine Flirt-Funktion ist der Test auf Facebook aber nicht. Zum einen kann man sich mit Nutzern verabreden, die man bereits kennt und die zur Freundesliste gehören. Zum anderen bedeutet das Interesse an einer Verabredung nicht automatisch eine romantische Absicht – es ist aber auch nicht ausgeschlossen.

Bisher ist die Funktion in einer Testphase. Sie steht nur für wenige Nutzer in der kanadischen Stadt Toronto und Neuseeland zur Verfügung, erklärte ein Facebook-Sprecher in einer Email gegenüber „Motherboard“. Ob die Funktion nach Deutschland kommt, ist bisher noch nicht klar.