Der Flohmarkt in Gablenberg hat am Samstag zahlreiche Besucher angelockt.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Gablenberg - Wer die besten Stücke ergattern will, muss schnell sein. Diese Flohmarkt-Weisheit bestätigt sich auch in Gablenberg. Während die Profis – mit Taschen und Rucksäcken ausgestattet – schon an den Tischen stehen, kaum dass die Verkäufer ihre Sachen ausgepackt haben, bummeln später Familien mit Kindern zwischen den Ständen. Zu finden gibt es dort – auf einem der größten Flohmärkte in Stuttgart – jede Menge: Neben den Klassikern, etwa Spielzeug, Kleidung und Bücher, liegen Webschiffchen mit Garn für Spinnräder, bundweise rostige Schlüssel und Kohlebügeleisen.

 

Es ist bei den zahlreichen Ständen schwierig, genau das Teil zu finden, das man sucht. Besser ist es, sich einfach treiben zu lassen. „Man findet hier immer etwas“, sagt Renate Walter aus Stuttgart-Ost. Als sie noch in Gablenberg gewohnt hat, war sie regelmäßig hier. Damals hat sie auch selbst verkauft. „Heute bin ich nur zum Schauen hier.“ Am Gablenberger Flohmarkt gefällt ihr, dass man keine professionellen Verkäufer findet. „Und ab und an sehe ich bekannte Gesichter“, sagt Walter.

Legosteine – so weit das Auge reicht, die findet man am Stand des Ehepaars Einig. Dieses Jahr verkaufen sie zum ersten Mal in Gablenberg. „Wir kommen aus Walheim nahe Bietigheim und sind über das Internet auf den Flohmarkt aufmerksam geworden“, sagt Roland Einig. Die Lego-Sammlung stammt aus den Zimmern der Kinder und aus dem Fundus des Papas. Das Ziel der Einigs ist heute nicht in erster Linie der Verkauf ihrer Spielsachen, sondern der Spaß und die Hoffnung, nette Menschen zu treffen. Das Schöne an Flohmärkten „ist doch, dass die Sachen wieder Verwendung finden und man sie nicht wegwerfen muss“.

Genauso sieht das Joachim Fitzner. Er wohnt auf der Gänsheide und baut seit zehn Jahren hier seinen Stand auf. „Warum soll man Dinge wegwerfen, nur weil man selbst keine Verwendung mehr dafür hat?“, fragt er. Das Interesse der Besucher habe mit den Jahren nachgelassen. „Früher hat man seine Kisten morgens kaum auspacken können, da war schon alles weg.“ Im Internet-Zeitalter würden wohl viele Menschen dort auf Schnäppchensuche gehen.

Auf der Suche nach Schnäppchen hat auch Bettina Schmidt aus Gablenberg schon häufig den Flohmarkt besucht. Heute ist sie als Verkäuferin hier. Auf ihrem Tisch stapeln sich jede Menge Klamotten. „Ich finde es schön, dass man hier mit so vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch kommt.“ Die Waren, die sie nicht los wird, will sie im Anschluss für den guten Zweck spenden.

„Hier findet man Dinge, die man sonst nirgends findet“, sagt Uwe Ast aus Ostfildern. Mit seiner Frau kam er hierher, weil er ein Longboard für seinen Sohn gesucht hat – und er hat eines gefunden. Unter anderem nimmt er heute außerdem Kleidung, eine Kaffeemaschine und einen Koffer mit nach Hause. „Der Gablenberger Flohmarkt ist einer der schönsten im Umkreis, wir tragen uns den Termin jedes Jahr in den Kalender ein.“