Im US-Bundesstaat Florida hat es bei einem Familiendrama acht Tote gegeben. Die Polizei teilte in der Nacht zu Freitag mit, ein Mann habe in dem kleinen Dorf Bell seine Tochter und ihre sechs Kinder erschossen, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Gainesville - Ein Mann im US-Staat Florida hat seine Tochter, sechs seiner Enkelkinder erschossen und sich selbst getötet. Die Enkelkinder seien zwischen knapp drei Monaten und elf Jahren alt gewesen, teilte die Polizei in Gilchrist County mit. Der Schütze war polizeibekannt und soll im Jahr 2001 seinen Sohn laut Medienberichten versehentlich bei einem Jagdunfall erschossen haben.

 

Der 51 Jahre alte Großvater Don Spirit habe am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) selbst den Notruf abgesetzt und am Telefon noch damit gedroht, anderen und sich selbst Schaden zuzufügen. Als die Polizei eintraf, tötete der Mann sich selbst, sagte Robert Schultz von der Polizei in Gilchrist County am Donnerstagabend (Ortszeit). Im Haus entdeckten die Beamten die tödlich verletzten Kinder und ihre Mutter. Für die sieben Opfer kam jede Hilfe zu spät.

Der Täter war der Polizei bekannt

Spirits Haus, wo sich die Bluttat ereignete, liegt im kleinen Ort Bell nahe der Stadt Gainesville im Norden Floridas. Einige der Kinder hätten bei ihm gelebt. Eine Tochter der 28 Jahre alten Mutter hätte kommende Woche ihren sechsten Geburtstag gefeiert. Die weiteren Töchter waren knapp 3 Monate sowie 4 und 9 Jahre und die Söhne 8 und 11 Jahre alt.

Spirit sei der Polizei bekanntgewesen, sagte Schultz. In der Vergangenheit hätten die Beamte mehrfach wegen „einer Reihe von Anlässen“ zu seinem Haus ausrücken müssen. Im Jahr 2001 hatte Bell laut einem Bericht des „Orlando Sentinel“ seinen acht Jahre alten Sohn bei einem Jagdausflug versehentlich erschossen. Kurz vor Beginn seines Prozess bekannte er sich schuldig und wurde wegen illegalen Waffenbesitzes zu drei Jahren Haft verurteilt.

Bestürzung und Ratlosigkeit in Gainesville

1995 soll er einem Kind seiner Nahrung und Unterkunft verenthalten haben. 1992 soll er wegen Körperverletzung und einige Jahre später für den Besitz von Marihuana verurteilt worden sein.

„Wir sind hier alle Familie“, sagte Schultz über die kleine rund 450 Einwohner zählende Gemeinde. „Was soll man sagen?“ Er bedauerte die Kinder, die nach dieser Tat am Freitag in die Schule gehen müssten. „Morgen wird ein harter Tag für viele Kinder werden“, sagte er. Laut einem Bericht der Zeitung „USA Today“ bereiteten die Schulen in der Gegend eine passende Antwort für die Kinder vor, die Freitag früh am Unterricht teilnehmen sollten. Lokalreportern zufolge wurde das Gebiet um Spirits Haus abgesperrt. Eine Gefahr für die Gemeinde bestand der Polizei zufolge nach der Tat nicht.

Hintergründe sind bisher unklar

Die Hintergründe des Familiendramas waren zunächst unklar. Schultz versprach eine lückenlose Aufklärung. „So etwas wie das hier habe ich noch nicht gehandhabt“, gestand er ein. Er bestätigte, dass es noch andere Mitglieder der Familie gebe, nannte aber nicht deren Verwandtschaftsgrad oder Alter. „Wir werden das überstehen“, sagte er bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz. „Einige Dinge Leben kann man erklären, andere Dinge nicht. Dies ist eines der Dinge, die ich nicht erklären kann.“