Jetzt will auch Großbritannien syrische Flüchtlinge aufnehmen. Das betonte Premierminister David Cameron. Das Foto des ertrunkenen Kindes hatte auch ihn gerührt.

London - Großbritannien will mehrere tausend aus Syrien geflohene Menschen aufnehmen. Es würden Flüchtlinge geholt, die in Lagern nahe der syrischen Grenze lebten, sagte Premierminister David Cameron am Freitag in Lissabon, wo er sich zu Gesprächen über EU-Reformen aufhielt. Details würden kommende Woche bekanntgegeben.

 

Am Vortag war Cameron unter Druck geraten, nachdem Bilder eines ertrunkenen syrischen Jungen die Briten schockiert hatten. Kein europäisches Land helfe vor Ort so viel wie Großbritannien, sagte Cameron. Es seien bereits 900.000 Pfund (123.000 Euro) an finanziellen Hilfen in die Region geflossen.

Mehr als 333.000 Britten hatten zuvor ihre Regierung aufgefordert, mehr Flüchtlinge ins Land zu lassen. „Großbritannien gewährt im Verhältnis zu anderen europäischen Ländern nicht ausreichend Asyl“, heißt es in der Online-Petition an Regierung und Abgeordnete. „Wir müssen helfen.“

Auch Cameron sagte, er sei „tief bewegt“ von dem Foto, das auf fast allen Titelseiten zu sehen war. Großbritannien werde seiner moralischen Verantwortung nachkommen.