Der Freundeskreis hat sich am Donnerstag getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Botnang - Die Botnanger möchten die Flüchtlinge im Bezirk willkommen heißen. Zwar werden die beiden Unterkünfte für Asylbewerber an der Furtwänglerstraße nicht vor Ende Februar kommenden Jahres fertig, doch die ehrenamtlichen Helfer wollen die Zeit bis dahin sinnvoll nutzen, um vorbereitet zu sein.

 

Nachdem sich im März ein Freundeskreis gegründet hat, trafen sich die freiwilligen Helfer am Donnerstagabend erneut, um sich vor den Sommerferien noch einmal auszutauschen. Rund 40 Ehrenamtliche waren ins Eugen-Bolz-Haus gekommen. Vor ihnen räumte Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle erst einmal mit einem Gerücht auf: „Die Flüchtlingsunterkünfte an der Furtwänglerstraße werden gebaut.“ Weil die Arbeiten noch nicht begonnen hätten, sei der Eindruck entstanden, dass an dieser Stelle gar keine Systembauten erstellt werden. „Es tut sich aber was, eben nur nicht augenscheinlich“, sagte Stierle. „Derzeit laufen die artenschutzrechtlichen Untersuchungen.“ Laut Axel Wolf vom Amt für Liegenschaften und Wohnen sind unter anderem die dort lebenden Eidechsen dafür verantwortlich. Die Untersuchung dauere noch bis Ende September, so dass erst im Herbst mit dem Bau der beiden Unterkünfte begonnen werden könne.

Als Interimslösung bestehe die Möglichkeit, bis zu 15 Flüchtlinge an der Zumsteegstraße 2 und 4 unterzubringen, sagte Stierle. Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) plant, dort in fünf Wohnungen Flüchtlinge unterzubringen. Insgesamt sollen an der Zumsteegstraße 2 und 4 laut SWSG 13 Wohnungen im unbewohnten Zustand modernisiert werden. Die Drei-Zimmer-Wohnungen sind alle ungefähr 60 Quadratmeter groß und sollen energetisch saniert werden. Verschiedene Dämm-Maßnahmen sowie neue Balkone, Fenster und Fußböden sind die wichtigsten Verbesserungen, welche die SWSG in diesen beiden Gebäuden geplant hat. „Daran hält sie auch fest. Ihre Verwirklichung wird aufgrund der Interimsnutzung allerdings voraussichtlich um etwa zwölf Monate verschoben“, sagt ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung. „Damit die beiden Gebäude an der Zumsteegstraße bis zu 15 Monate lang eine Zwischenbleibe für die Flüchtlinge sein können, setzt die SWSG sanitäre Anlagen, Heizung, Fußböden und Wände je nach Bedarf instand.“

Weitere Helfer werden gesucht

Bereits seit vergangenem Jahr habe das Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt mit den Mietern nach Ersatzwohnraum gesucht und mit allen Bewohnern aus der Zumsteegstraße 2 und 4 eine Vereinbarung getroffen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen seien die Mieter in andere SWSG-Wohnungen gezogen. Etliche hätten sich die Option offen gelassen, später in die fertig modernisierten Häuser an der Zumsteegstraße zurückzuziehen. „Diese Option verfällt nicht, bloß weil in den Wohnungen für einen begrenzten Zeitraum Flüchtlinge leben“, sagt ein Sprecher der Stadt. „Der einzige verbliebene Mieter – auch mit ihm gab es bereits im Vorfeld eine Vereinbarung – wurde von der anstehenden Zwischennutzung informiert.“ Wann die Belegung der fünf Wohnungen durch das Sozialamt erfolgen wird, sei allerdings derzeit noch nicht genau bekannt.

Der Freundeskreis wird sich nun in den verschiedenen Arbeitsgruppen intensiver mit den Aufgaben befassen, die auf ihn zukommen werden. Weitere Helfer für die Bereiche Kinder- und Jugendarbeit, Ausflüge, Gesundheit, Behördenbegleitung, Gesprächskreise, Sport und Vereine sowie praktische Unterstützung werden gesucht.