Thomas de Maizière präsentiert die Bilanz für neu angekommene Flüchtlinge im Jahr 2015. Dabei stellt er fest, dass die Anzahl der Asylsuchenden deutlich niedriger ist, als bisher angenommen.

Berlin - Im vergangenen Jahr sind insgesamt 890.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen und damit weniger als bislang auf Grundlage vorläufiger Zahlen angenommen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellte die Bilanz am Freitag in Berlin vor.

 

Bislang war von 1,1 Millionen Neuankömmlingen im Jahr 2015 ausgegangen worden. Die Zahl von 1,1 Millionen hatte de Maizière im Januar bekannt gegeben. Grundlage waren die Registrierungen im so genannten Easy-Verfahren, mit dem die Flüchtlinge nach ihrer Einreise auf die Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt werden, noch bevor sie einen Asylantrag stellen.

Weiterreisen können nicht erfasst werden

Schon im Januar hatte der Innenminister darauf hingewiesen, dass in dem System Doppelungen nicht ausgeschlossen und Weiterreisen nicht erfasst werden können - und die tatsächliche Zahl der Eingereisten niedriger liegen könnte. Im August 2015 hatte de Maizière die Schätzung der erwarteten Flüchtlinge für das vergangene Jahr auf 800.000 erhöht.

Wegen der dramatischen Entwicklung im Sommer und Herbst galt die Zahl dann lange Zeit als überholt. Die Zahl der Schutzsuchenden im laufenden Jahr gab de Maizière am Freitag mit bislang 210.000 an.