Vom dem Programm haben im vergangenen Schuljahr zehn Kinder an der Fasanenhofschule profitiert.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof - In zwei Wochen sind die Sommerferien vorbei. Auch für die in Stuttgart lebenden Flüchtlingskinder beginnt dann wieder die Schule. Viele von ihnen kommen zunächst in sogenannte Vorbereitungsklassen. Dort sollen sie schnell Deutsch lernen, um dann in eine Regelklasse wechseln zu können. Doch die Klassen sind meist sehr groß und die Kenntnisse der Kinder sehr unterschiedlich. Eine individuelle Förderung ist so kaum möglich. Darum gibt es das Mentoringprogramm „Ich kann’s!“. Die Initiatoren sind das gemeinnützige Unternehmen Kinderhelden und die Stadt. Das Projekt sieht Tandems vor. Jede Woche trifft sich der Ehrenamtliche für zwei bis drei Stunden mit seinem Schützling. Dann wird vor allem geübt. Es geht aber auch darum, gemeinsam etwas zu erleben, also zum Beispiel einen Ausflug zu machen. Im vergangenen Schuljahr gab es in ganz Stuttgart mehr als 100 dieser Tandems. Allein zehn waren es an der Fasanenhofschule.

 

Das Programm war erfolgreich. So steht es in einer Vorlage für den Stuttgarter Gemeinderat. Es habe sehr gute Rückmeldungen seitens der Kinder, der Mentoren und der Schulen gegeben. Die Kinder hätten nicht nur schneller deutsch gelernt, sondern auch mehr Vertrauen aufgebaut und sich besser integriert.

Auch andere Schulen sehen den Bedarf

Im Pilotjahr 2015/2016 gab es das Projekt an vier Grundschulen. Neben der Fasanenhofschule waren das die Heusteigschule, die Jakobschule und die Martin-Lutherschule. Auch andere Schulen sehen Bedarf für ein solches Projekt und wollen mitmachen. Darunter sind zum Beispiel die Grundschule Riedenberg, die Raitelsbergschule und die Ameisenbergschule im Stuttgarter Osten und die Schwabschule im Stuttgarter Westen.

Die Stadt möchte das Projekt „aufgrund der positiven Erfahrungen des ersten Pilotjahrs“ in den Schuljahren 2016/2017 und 2017/2018 fortsetzen. Bis zu 100 Schüler sollen von dem Programm profitieren können. Der Verwaltungsausschuss hat dafür kürzlich 100 000 Euro zur Verfügung gestellt.