Nach umstrittenen Äußerungen zum Schusswaffengebrauch an deutschen Grenzen ist ein Bundeswehr-Reservist in Heidelberg aus der Flüchtlingshilfe abgezogen worden. Der Reservist ist AfD-Kandidat im Wahlkreis Kirchheim.

Heidelberg - Ein Bundeswehr-Reservist ist wegen umstrittener Äußerungen aus der Flüchtlingshilfe in Heidelberg abgezogen worden. Er hatte sich als AfD-Kandidat zustimmend zum Schusswaffengebrauch an deutschen Grenzen geäußert. Das Landeskommando der Bundeswehr in Baden-Württemberg versetzte den Soldaten in den Innendienst, wie ein Bundeswehrsprecher am Dienstag sagte. Er bestätigte damit Medienberichte.

 

Als AfD-Kandidat im Wahlkreis Kirchheim hatte er sich zum umstrittenen Zitat von Parteichefin Frauke Petry geäußert, die sich dafür ausgesprochen hatte, Flüchtlinge notfalls mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern. Den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte er einem Artikel vom 18. Februar zufolge: „Dem Flüchtling ist es doch egal, an welcher Grenze, an der griechischen oder an der deutschen, er stirbt.“ Wenn bewaffnete Grenzkontrollen gefordert würden, frage er sich: „Wozu ist eine Waffe da, wenn nicht zum Schießen?“

Nach Medienberichten, unter anderem in der „Rhein-Neckar-Zeitung“, hat die Bundeswehr den Mann abgezogen. „In der Bundeswehr gibt es ein Verbot, sich als Soldat politisch zu äußern“, erklärte ein Sprecher. Der freiwillige Reservist hat im zentralen Registrierungszentrum für Flüchtlinge in Heidelberg einen mobilen Röntgenapparat der Bundeswehr bedient. Nach internen Gesprächen am Mittwoch wird entschieden, ob er an die Arbeit in Heidelberg zurückkehren kann. „Es sieht gerade aber nicht so aus“, sagte der Bundeswehrsprecher.