Im Frühjahr sollen die ersten Flüchtlinge in die neuen Unterkünfte an der Ottmarsheimer Straße einziehen. Für die Betreuung soll der Flüchtlingsfreundeskreis reaktiviert und erweitert werden. Die Bezirksvorsteherin war über die Resonanz bei den ersten Infotreffen überrascht.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Die Bauarbeiten für die drei neuen Unterkünfte an der Ottmarsheimer Straße sind in vollem Gange. Voraussichtlich im Mai kommenden Jahres sollen die ersten von maximal bis zu 243 Personen dort einziehen. Damit diese nicht nur dort wohnen, sondern auch betreut werden, soll der Stammheimer Flüchtlingsfreundeskreis reaktiviert und erweitert werden. Zu diesem Zweck hatten am Montag und Dienstag dieser Woche in der Schloss-Scheuer die ersten Treffen stattgefunden. Bezirksvorsteherin Susanne Korge äußerte sich danach sehr zufrieden. Rund 100 potenzielle ehrenamtliche Helfer waren am Montag gekommen, um sich über Mitarbeit im Freundeskreis zu informieren. Am Tag darauf waren dann Bezirksbeiräte, Vertreter von Vereinen und anderen Stammheimer Einrichtungen an der Reihe. „Es war sehr schön, dass so viele Leute gekommen sind – darunter altbekannte, aber auch viele neue Gesichter“, sagt Korge. „Es ist eine bunt gemischte Gruppe aller Altersklassen und mit vielen unterschiedlichen Fähigkeiten.“

 

Zunächst hatten sich bei den Treffen Vertreter der örtlichen Polizei vorgestellt: Revierleiter Volker Kehl, beziehungsweise sein Stellvertreter Alexander Schmidt-Rüdt sowie der Präventionsbeamte Werner Mast. Auch die stadtweite Koordinatorin der Flüchtlingsfreundeskreise, Heidi Schäfer, war mit von der Partie und berichtete von ihrer Arbeit. In den Stammheimer Unterkünften wird es wie üblich keine Sozialbetreuung rund um die Uhr geben, sondern nur tagsüber unter der Woche. In diesem Zusammenhang wiesen die Polizeibeamten darauf hin, dass sich Bürger im Falle von möglichen Beschwerden an den Polizeiposten Stammheim (Telefon 89 90 47 80) oder das Zuffenhäuser Revier (Telefon 89 90 42 00) wenden können.

Mitarbeit in sechs Arbeitsgruppen möglich

Gleich an den ersten Abenden hätten sich die Teilnehmer in sechs verschiedenen Arbeitsgruppen zusammengefunden und das weitere Vorgehen skizziert. Zum einen gibt es die Gruppe „Betreuung“, in der sich die Beteiligten beispielsweise um Hausaufgabenhilfe für Kinder und um Deutschkurse kümmern wollen. Die Gruppe „Begleitung“ will gewährleisten, dass Flüchtlinge bei Bedarf nicht alleine Behördengänge und Arztbesuche machen müssen. Die Gruppe „Projekte“ plant diverse Aktionen, wie beispielsweise eine gemeinsame Gartenverschönerung. Die Gruppe „Aktion“ will die Integration und Kontakte zur Stammheimer Bevölkerung mit Freizeitangeboten erleichtern. Teilnehmer der Gruppe „Materielles“ koordinieren den Umgang mit Sach- und Geldspenden für die Flüchtlingsunterkunft, während bei der Gruppe „Kommunikation“ die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Vernetzung unter den Freundeskreisen und Unterkünften im Vordergrund steht. „Erfreulicherweise haben wir in denjenigen Gruppen, die viele Teilnehmer brauchen, auch viele Freiwillige gefunden“, sagt Susanne Korge. Dennoch würde sie sich über weitere Ehrenamtliche freuen, damit die Arbeit nachhaltig ist und auf möglichst viele Schultern verteilt werden kann. „Die Mitarbeit im Freundeskreis soll für niemanden zum Zwang werden.“ Helfer könnten sich kurz-, mittel- und auch langfristig engagieren.

Die Termine für die ersten Treffen stehen bereits fest: Am Mittwoch, 2. Dezember, 19 Uhr in der Schloss-Scheuer trifft sich die Gruppe „Materielles“, am 3. Dezember treffen sich die Gruppen „Projekte“ und „Begleitung“ ebenfalls um 19 Uhr in der Schloss-Scheuer. Die Gruppe „Aktion“ kommt am Dienstag, 8. Dezember, um 19 Uhr im Bezirksrathaus an der Kornwestheimer Straße zusammen.

Interessierte sind stets willkommen. Weitere Infos gibt es im Bezirksrathaus unter Telefon 21 65 73 13.