Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Die Volleyballliga wiederum stellt Flüchtlingsheimen Bälle zur Verfügung und denkt weitere Aktion an – und sie genehmigte ganz unbürokratisch dem Leipziger Zweitligisten L.E. Volleys, dessen Spielstätte als Notunterkunft für Flüchtlinge dient, eine andere Halle, die eigentlich nicht dem Lizenzstatut entspricht. Andere helfen mit Geld, wie zum Beispiel die deutsche Basketball-Nationalmannschaft, die 25 000 Euro gespendet hat, oder Real Madrid, das eine Million Euro an die Flüchtlingshilfe übergab. Das Internationale Olympische Komitee unterstützt Organisationen mit zwei Millionen Dollar: „Der Sport kann humanitäre Hilfe leisten“, sagt der IOC-Präsident Thomas Bach. Auch der DFB unterstützt mit rund 1,2 Millionen Euro die Arbeit seiner Vereine für die Flüchtlinge.

 

Furore hat zuletzt ein Vorschlag des FC Porto gemacht: Der portugiesische Spitzenclub appellierte an die anderen 31 Teilnehmer der Champions League, von jedem verkauften Ticket im ersten

Heimspiel einen Euro für Flüchtlinge zu spenden. „Es ist unmöglich, die Augen vor dem Drama um die Migranten und Flüchtlinge, die europäischen Boden betreten, zu verschließen“, schrieb Portos Präsident Jorge Nuno Pinto da Costa in einem Brief an Michel Platini, den Präsidenten der europäischen Fußballunion Uefa. Mittlerweile haben alle Vereine der Idee zugestimmt.

Es ist die eine Seite der Hilfe. Auf der anderen Seite nutzen unzählige prominente Sportler und Ex-Sportler ihren Bekanntheitsgrad und erheben ihre Stimme gegen Rassismus und für Solidarität – von Lionel Messi über Mario Götze bis Hans Sarpei.

Das gilt auch für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Die DFB-Elf ist ein wichtiger Botschafter des Landes und hat diese Rolle in den vergangenen Jahren immer stärker auch abseits des Platzes angenommen. Dieser Tage hat sie ein Video gedreht, in dem sie sich für Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und Fairplay einsetzt. „Die Mannschaft tritt seit Jahren für Integration, Toleranz und Respekt und gegen Gewalt ein. Wir wollten ein Statement abgeben. Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir das Thema offensiv angehen“, sagt der DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Auch der FC Schalke setzt auf die Kraft der Bilder und hat ein Video ins Netz gestellt, in dem die Spieler um Respekt und Hilfe für Flüchtlinge werben. „Steht auf, wenn ihr Menschen seid“: Das ist die Botschaft.

Der Sport ist ein Teil der Gegenbewegung zu den Exzessen in diesem Land – und das Engagement der Proficlubs wie auch vor allem von Teilen der Bevölkerung haben nicht nur weltweit dem Ansehen der

Bundesrepublik einen großen Dienst erwiesen. Nein, sie wirken nach innen: Viele Menschen im eigenen Land überkommt angesichts der wunderbaren Reaktion der Zivilgesellschaft und dieser warmherzigen Willkommenskultur Stolz. „Wenn ich daran denke, wie zuletzt Flüchtlinge in Deutschland willkommen geheißen wurden, kriege ich Gänsehaut“, sagt stellvertretend Neven Subotic, der Verteidiger des Fußball-Erstligisten Borussia Dortmund.

Der Kroate weiß aus Erfahrung, wie es ist, als Flüchtling in ein fremdes Land zu kommen: Seine Eltern waren vor dem Krieg in Jugoslawien nach Deutschland geflohen, als er zwei Jahre alt war. Am Dienstag hat Subotic mit dem BVB ein Benefizspiel unter dem Motto „Refugees Welcome“ am Hamburger Millerntor gegen den FC St. Pauli bestritten. Zu der Partie wurden mehr als 1000 Flüchtlinge eingeladen. Aber: „Es reicht nicht, nur ein Banner hochzuhalten. Wir müssen das auch im Alltag umsetzen. Auch bei uns gibt es Spieler und Trainer, die sich sehr engagieren und zum Beispiel Trainingseinheiten mit Flüchtlingen machen. Es ist unsere Aufgabe, sie hier willkommen zu heißen“, sagt St.  Paulis Trainer Ewald Lienen.

Auch der VfB Stuttgart zeigt großes Engagement

Viele Fußballclubs laden an diesem Wochenende Flüchtlinge zu ihren Heimspielen ein, einige Profivereine bieten zusätzlich spezielle Trainingscamps für sie an, darunter zum Beispiel auch der VfB Stuttgart: Der Club hat bereits im April mit dem Theaterhaus Stuttgart, der Stadt Stuttgart und der Mercedes-Benz-Bank das soziale Projekt „Fußball verbindet – eine Initiative für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen und bietet Training für Jugendliche und Erwachsene an sowie die Ausrüstung. Regelmäßig werden auch Flüchtlinge zu Spielen eingeladen. „Der Bedarf an Unterstützung für Flüchtlinge ist größer als je zuvor. In den Trainingseinheiten mit ihnen sieht man, welche Begeisterung der Fußball auslösen kann und damit die Nöte der Betroffenen für kurze Zeit ein wenig vergessen lässt“, sagt der VfB-Präsident Bernd Wahler.

Auch viele andere Profi-Ligen machen mit

Die Volleyballliga wiederum stellt Flüchtlingsheimen Bälle zur Verfügung und denkt weitere Aktion an – und sie genehmigte ganz unbürokratisch dem Leipziger Zweitligisten L.E. Volleys, dessen Spielstätte als Notunterkunft für Flüchtlinge dient, eine andere Halle, die eigentlich nicht dem Lizenzstatut entspricht. Andere helfen mit Geld, wie zum Beispiel die deutsche Basketball-Nationalmannschaft, die 25 000 Euro gespendet hat, oder Real Madrid, das eine Million Euro an die Flüchtlingshilfe übergab. Das Internationale Olympische Komitee unterstützt Organisationen mit zwei Millionen Dollar: „Der Sport kann humanitäre Hilfe leisten“, sagt der IOC-Präsident Thomas Bach. Auch der DFB unterstützt mit rund 1,2 Millionen Euro die Arbeit seiner Vereine für die Flüchtlinge.

Furore hat zuletzt ein Vorschlag des FC Porto gemacht: Der portugiesische Spitzenclub appellierte an die anderen 31 Teilnehmer der Champions League, von jedem verkauften Ticket im ersten

Heimspiel einen Euro für Flüchtlinge zu spenden. „Es ist unmöglich, die Augen vor dem Drama um die Migranten und Flüchtlinge, die europäischen Boden betreten, zu verschließen“, schrieb Portos Präsident Jorge Nuno Pinto da Costa in einem Brief an Michel Platini, den Präsidenten der europäischen Fußballunion Uefa. Mittlerweile haben alle Vereine der Idee zugestimmt.

Es ist die eine Seite der Hilfe. Auf der anderen Seite nutzen unzählige prominente Sportler und Ex-Sportler ihren Bekanntheitsgrad und erheben ihre Stimme gegen Rassismus und für Solidarität – von Lionel Messi über Mario Götze bis Hans Sarpei.

Das gilt auch für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Die DFB-Elf ist ein wichtiger Botschafter des Landes und hat diese Rolle in den vergangenen Jahren immer stärker auch abseits des Platzes angenommen. Dieser Tage hat sie ein Video gedreht, in dem sie sich für Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und Fairplay einsetzt. „Die Mannschaft tritt seit Jahren für Integration, Toleranz und Respekt und gegen Gewalt ein. Wir wollten ein Statement abgeben. Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir das Thema offensiv angehen“, sagt der DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Auch der FC Schalke setzt auf die Kraft der Bilder und hat ein Video ins Netz gestellt, in dem die Spieler um Respekt und Hilfe für Flüchtlinge werben. „Steht auf, wenn ihr Menschen seid“: Das ist die Botschaft.

Robert Hilbert kämpft seit Jahren gegen Fremdenhass

Einer, der regelmäßig seine Stimme gegen Rassismus und für Toleranz erhebt, ist der frühere VfB-Spieler und heutige Leverkusener Roberto Hilbert: „Gerade wir als populäre Personen können noch mehr in der Öffentlichkeit bewirken und müssen mehr sensibilisieren“, sagt Hilbert, der mit einer gebürtigen Eritreerin verheiratet ist: „Warum flüchten diese Menschen nach Deutschland? Doch nicht, weil sie darauf Bock haben, sondern weil in ihren Ländern Krieg herrscht. Wir müssen den Menschen helfen und nicht ihre Häuser anzünden.“

Neben diesem Engagement der Spitze der Sportbewegung, die ihre Prominenz nutzt, engagieren sich neben vielen anderen Menschen und Organisationen auch „normale“ Sportvereine in der Flüchtlingskrise und leisten eine wichtige Arbeit, indem sie versuchen, mit ihren Möglichkeiten den Alltag der Geflohenen zu verbessern und so bei der Integration zu helfen.

Der „Guardian“ konstatiert wiederum: „Es scheint, als wollten die Deutschen ein Jahr nach dem WM-Triumph in Rio wieder mit aller Macht Weltmeister werden – diesmal als das Land, in dem Flüchtlinge weltweit am willkommensten sind.“