Die Europäische Union muss endlich handeln und alle Kraft auf die Lösung des Flüchtlingsproblems verwenden, kommentiert StZ-Redakteur Matthias Bury.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Flüchtlingskatastrophen auf dem Mittelmeer, Konflikte am Eurotunnel, unhaltbare Verhältnisse auf der griechischen Insel Kos, jetzt die Verhängung des Ausnahmezustands in Mazedonien: das sind nur einige der Brennpunkte an den Rändern der Europäischen Union, an denen sich drastisch die aktuelle Flüchtlingskrise zeigt. Die Zahl der Fälle wächst rasant, die Nachrichten überschlagen sich, die Lage spitzt sich dramatisch zu.

 

Es ist an der Zeit, dass sich Europa endlich dieses Problems in gleichem Maße annimmt, wie es dies in den vergangenen Monaten im Falle Griechenlands getan hat. Zuallererst auf der Agenda steht eine gerechte Verteilung der ankommenden Flüchtlinge innerhalb der Union. Falls nicht einmal dies gelingen sollte, hat die Union das Vertrauen verspielt, dass sie auch nur im Ansatz in der Lage sein könnte, langfristig etwas zur Behebung der eigentlichen Fluchtursachen zu bewirken.

Diese Entwicklung vor Augen, hat Stuttgarts Oberbürgermeister Kuhn gut daran getan, sich an die Öffentlichkeit zu wenden und die lokale Situation ins rechte Licht zu rücken. Mögen in nächster Zeit auch mehr Flüchtlinge hier Zuflucht suchen. Die Stadt und ihre Bürger werden diese Herausforderung bewältigen. Dass Stuttgart dazu in der Lage ist, hat es schon in den 90er Jahren während des Balkankrieges bewiesen.