Die Stadt erweitert die Unterkunft an der Landhauskreuzung und baut am Ehrlichweg.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Die Kuh ist vom Eis. Oder besser gesagt: die Zauneidechse war erst gar nicht auf der Brache zu finden. Fachleute hatten gemutmaßt, dass sich die Reptilien auf dem ehemaligen Schulhof am Ehrlichweg wohlfühlen könnten. Darum musste der Baubeginn für die auf dem Fasanenhof geplante Flüchtlingsunterkunft verschoben werden. In der kommenden Woche sollen die Bagger nun anrollen. Die endgültige Baufreigabe stehe aber noch aus, heißt es in einer schriftlichen Antwort der Stadt auf eine Presseanfrage unserer Zeitung. Denn noch müssen die Gutachter zum Beispiel prüfen, ob Nistkästen fachgerecht angebracht wurden. Diese waren als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Flüchtlingsunterkunft vorgeschrieben.

 

Die Stadt plant vier sogenannte Systembauten, wie es sie in Stuttgart bereits vielerorts gibt. Ursprünglich sollten diese bereits in diesem Herbst in Betrieb gehen. Dann musste die Stadt den Termin mehrfach nach hinten verschieben. Nun sollen die Gebäude am Ehrlichweg im April 2017 fertig sein, sodass dann 321 Asylsuchende dort einziehen können. Die Pavillons der Fasanenhofschule am Bonhoefferweg sollen aber auch weiterhin als Flüchtlingsunterkunft dienen, ebenso wie die Gorch-Fock-Straße 32 in Degerloch. Denn die Gebäude gehören der Stadt. Bevor sie sich von diesen als Flüchtlingsheime verabschiedet, möchte sie erst die Unterkünfte aufgeben, die sie angemietet hat.

An der Möhringer Landstraße wird vorerst nicht gebaut

An der Kurt-Schumacher-Straße in Möhringen kreisen bereits wieder die Baukräne. Dort gibt es schon drei Systembauten, in denen 243 Menschen leben. Nun kommen noch einmal zwei Gebäude dazu. Bis zum Jahresende werden diese fertig sein. Die Stadt schafft damit an der Landhauskreuzung 153 zusätzliche Plätze.

Indes wird an der Möhringer Landstraße im Vaihinger Wohngebiet Höhenrand erst einmal nicht gebaut. Das verkündete die Stadt Ende August. Denn in den vergangenen Monaten kamen weniger Flüchtlinge nach Stuttgart als noch zu Jahresbeginn angenommen. Daher gibt es zurzeit keinen Bedarf. Ursprünglich war geplant, unweit des Sonderschulzentrums Hengstäcker drei Systembauten für 243 Flüchtlinge zu erstellen. So hatte es der Gemeinderat im Juli 2015 beschlossen. Die Anwohner und der Bezirksbeirat hatten das von Anfang an kritisch gesehen.