In der Flüchtlingsunterkunft auf der Messe ist es erneut zu einer Schlägerei unter Asylbewerbern gekommen. Bei einem Streit gingen etwa 60 Personen einer afghanischen und einer syrischen Gruppe aufeinander los.

Stuttgart - In der Flüchtlingsunterkunft auf der Landesmesse ist es erneut zu einer Schlägerei gekommen, an der etwa 60 Bewohner syrischer und afghanischer Herkunft beteiligt waren. Zwei Sicherheitsleute und ein 17 Jahre alter Jugendlicher aus Afghanistan wurden leicht verletzt. Es waren mehr als 50 Polizeikräfte im Einsatz.

 

Auslöser der „tumultartigen Auseinandersetzung“ war laut Polizei ein Fußballspiel in der Messehalle 9. Ein 15-jähriges syrisches Mädchen wurde von einem Ball getroffen. Als der Schütze, der 17-jährige Afghane, sich bei dem Mädchen entschuldigen wollte und dieses offenbar kurz an der Schulter berührte, kam es zum Streit der syrischen und afghanischen Gruppen. Beamte der umliegenden Reviere, von Bundespolizei und Bereitschaftspolizei konnten den wiederholt aufflammenden Streit beruhigen. Vier syrische Männer wurden in Gewahrsam genommen, auch der 45 Jahre alte Vater des Mädchens und sein Schwiegersohn. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung. Das Regierungspräsidium hat die beiden Gruppen in verschiedene Unterkünfte verlegt.

Es ist schon der dritte große Polizeieinsatz

Neben kleineren Rangeleien war es die dritte größere Schlägerei in der Notunterkunft. Im Oktober kam es zu einem Streit, als sich 200 Flüchtlinge gegen die Umstellung der Essensausgabe wandten. Damals waren auch 50 Beamte im Einsatz. Die Notunterkunft, wo noch 680 Personen leben, wird bis zu diesem Freitag aufgelöst.

Am 18. Dezember beginnt das Land mit der Belegung der alten Post-Logistikhalle am Stuttgarter Nordbahnhof, wo etwa 1000 Plätze entstehen. In der Zeltstadt im Reitstadion auf dem Wasen, die bis zu 1160 Plätze hat, sind rund 400 Flüchtlinge untergebracht. Die Stadt hat mit der Belegung einer Notunterkunft in Halle 2 im Neckarpark mit 450 Plätzen begonnen. Am Dienstag sind 180 Menschen angekommen.