Bisweilen sind die Warteschlangen vor dem Sicherheitsbereich des Stuttgarter Flughafens ausgesprochen lang. Ein neues „Operation Center“ soll helfen. Und Appelle an die Fluggäste.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Natürlich muss man in der Hauptreisezeit dieser Tage am Stuttgarter Flughafen lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Das werde sich nicht vermeiden lassen, sagt Volkmar Krämer, der Pressesprecher des Airports. Jedoch habe man sich zusammen mit der für die Sicherheitskontrollen zuständigen Bundespolizei etwas einfallen lassen, um die Wartezeiten zu verringern. Vor allem im Winter hätten sich immer wieder extrem lange Schlangen gebildet, schildert Krämer.

 

„Wir haben nun ein Terminal Operation Center eingerichtet“, sagt der Flughafensprecher. Das sei ein wichtiger Baustein bei der Verbesserung der Abfertigung. In dem Center sitzen je ein Bundespolizeibeamter und ein Flughafenmitarbeiter und beobachten die Lage. „Wenn sich Schlangen bilden, sorgen sie gemeinsam dafür, dass eine weitere Kontrollstelle geöffnet wird.“

Durch das gemeinsame Operation Center würden die Absprachen schneller und reibungsloser laufen. Früher habe ein Flughafenmitarbeiter erst die Polizei verständigen müssen, die dann die weitere Kontrollstelle öffnete. Diese Zeit habe man nun eingespart. Zudem wiesen Anzeigetafeln daraufhin, wo mit welcher Wartezeit zu rechnen sei.

Letzteres fruchte allerdings noch nicht so recht: Trotz kurzer Wege seien viele Reisende nicht bereit, für eine geringere Wartezeit im anderen Terminal den Platz in der Schlange aufzugeben. Die Wartezeiten errechne man durch Aufzeichnungen: Anonymisiert wie beim Körperscanner würden die Passagiere aufgenommen. Anhand der Geschwindigkeit, mit der sich die markierten Punkte durch die Kontrollen bewegen, würde dann die Wartezeit für die Schlange errechnet.

Steigende Fluggastzahlen verursachen Staus

Dass es im Winter und Frühjahr immer wieder zu langen Staus an den Sicherheitskontrollen gekommen sei, habe mehrere Gründe gehabt. Erstens seien die Fluggastzahlen stärker gestiegen als angenommen, sagt Krämer. „Wir waren von einem Plus von zwei Prozent ausgegangen, nun sind es aber sieben bis acht Prozent. Da musste die Polizei erst nachsteuern.“

Auch habe es gedauert, bis sich die Passagiere an die neuen Körperscanner gewöhnt hätten. Viele hätten gedacht, es sei bei diesen Geräten nicht notwendig, Schlüssel, Gürtel und andere Gegenstände vorher abzulegen – ein Irrtum, der zu zusätzlichen Verzögerungen geführt habe.

Auf jeden Fall rate man Fluggästen, mindestens zwei Stunden vorher da zu sein, „und zwar im Terminal und nicht bei der Parkplatzsuche“. Die Bundespolizei appelliert zudem an Reisende, „intelligent zu packen“, sagt der Pressesprecher Steffen Zaiser. Oft würden Passagiere erst an der Kontrollstelle ihre Kosmetikartikel zusammensuchen, anstatt sie – wie vorgeschrieben – in einen Klarsichtbeutel zu stecken. Auch zeigen Bildschirme über den Kontrollstellen genau an, was man ablegen müsse: Geldbeutel, Schlüssel und Gürtel zum Beispiel. Wer diese Hinweise befolge, könne ebenfalls die Abfertigung an der Sicherheitskontrolle beschleunigen.