Obwohl der Flughafen Stuttgart im Juni einen Rekordwert verbuchen konnte, haben sich die Zahlen nicht verbessert. Der Sparkurs der großen Airlines macht dem Manfred-Rommel-Flughafen zu schaffen. Die Betreiber sind dennoch optimistisch.

Obwohl der Flughafen Stuttgart im Juni einen Rekordwert verbuchen konnte, haben sich die Zahlen nicht verbessert. Der Sparkurs der großen Airlines macht dem Manfred-Rommel-Flughafen zu schaffen. Die Betreiber sind dennoch optimistisch.

 

Stuttgart - Nach einem schwachen ersten Quartal haben die Pfingstferien in Baden-Württemberg dem Flughafen Stuttgart erfreuliche Zahlen beschert. Mit etwas mehr als einer Million Fluggästen im Juni sei ein Rekordwert aufgestellt worden, sagte Firmenchef Georg Fundel am Donnerstag in Stuttgart. Dennoch blieben die Sparanstrengungen der großen Airlines auch im zweiten Quartal nicht ohne Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb. „Es gibt leider keine positiven Überraschungen“, so Fundel.

Mit 59.758 Starts und Landungen von Januar bis Juni gab es nur 0,1 Prozent mehr Flugbewegungen als im Vergleichszeitraum. Weil die Fluggesellschaften immer größere Maschinen einsetzten, die mehr Passagiere befördern können, rechnet der Flughafen auf das Jahr gesehen allerdings mit rückläufigen Zahlen.

Abgesehen vom reisefreudigen Juni zählte der Flughafen im ersten Halbjahr mit 4,35 Millionen Passagieren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. „Wir wussten schon, das Jahr wird nicht einfach“, sagte Fundel. Zum Jahresende rechnet der Flughafen deshalb mit insgesamt etwa 9,6 Millionen Fluggästen - das sind etwa so viele wie 2013.

Das Ziel sei, in Zukunft wieder zum Wachstum zurückzukehren, machte Fundel deutlich. Die Marktphase sei spannend und man müsse sich fragen, ob sich der Flughafen für Gesellschaften wie Ryanair und Easy Jet öffne. „Gespräche laufen“, sagte er.

Darüber hinaus beschäftigen den Flughafen neben verschiedenen Bauvorhaben auf dem Gelände - etwa für einen neuen Fernomnibusbahnhof - auch eine geplante Kerosin-Pipeline. Diese soll den Gefahrenguttransport sicherer und umweltschonender machen, indem der benötigte Treibstoff unter der Erde direkt an den Flughafen gepumpt wird. Bevor das Planfeststellungsverfahren beginnen kann, müssen aber noch Genehmigungen von rund 800 Grundbesitzern eingeholt werden.

Hinter ein Projekt können die Flughafenbetreiber zumindest auf formeller Ebene ein Häkchen setzen: Der Airport wird nach dem ehemaligen CDU-Oberbürgermeister Manfred Rommel (1928-2013) benannt, wie der Aufsichtsrat am Dienstagabend entschieden hatte. Kritiker wiesen zuvor auf die Verweckslungsgefahr mit Rommels Vater Erwin Rommel (1891-1944) hin. Dieser war wichtiger Bestandteil der Nazi-Kriegspropaganda.