Ein Förderprogramm soll den Erhalt von Mauern und Wandelwegen sichern. 600 000 Euro sollen nun bis 2018 jährlich beispielsweise in die Instandhaltung der Wandelwege auf der Wangener Höhe fließen.

Wangen/Hedelfingen - Der Gemeinderat hat einstimmig einem Förderprogramm zugestimmt, mit dem die Stadt die vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft in der Landeshauptstadt erhalten will. 600 000 Euro sollen nun bis 2018 jährlich in den Erhalt von Staffeln und Trockenmauern in den Steillagen, in die Instandhaltung der Wandelwege auf der Wangener Höhe und in Planungen zur Erschließung der Weinberge im Gebiet Hohe Halde in Rohracker fließen. Das Programm soll zum 1. September starten.

 

Neue Dreiviertel-Personalstelle

„Weinberge und Trockenmauern prägen die für Stuttgart typische Kulturlandschaft. Mit dem Konzept wollen wir diese Kulturlandschaft retten und für nachfolgende Generationen erhalten“, so Michael Föll, Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen. „Deshalb kann ich das Programm nur begrüßen.“

Eine halbe Million Euro des jährlichen Budgets entfallen auf die Erhaltung der Trockenmauern und der zur Erschließung der Weinberge dienenden Staffeln in den Steillagen. Die Trockenmauern sollen für Natur, Umwelt und Weinbau gesichert werden. Voraussetzung für eine finanzielle Förderung ist aber, dass die Trockenmauern und Staffeln mit Natursteinen in Trockenbauweise hergestellt werden und eine entsprechende Hintermauerung besitzen. Für die Mittelvergabe und die Umsetzung des Förderprogramms wird in der Abteilung Landschafts- und Grünordnungsplanung des Stadtplanungsamt eine Dreiviertel-Personalstelle geschaffen. Die Stelle soll aus dem bereitgestellten Budget finanziert werden.

Die Stadt stellt jährlich 30 000 Euro zur Verfügung

Auf der Wangener Höhe wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Wege freigeschnitten, um sie wieder begehbar zu machen; außerdem wurden Mauern an den Wandelwegen repariert. Die Reparatur der bislang noch nicht sanierten Abschnitte auf der Wangener Höhe soll in diesem und im kommenden Jahr mit jeweils 70 000 Euro aus den vom Gemeinderat bewilligten Geldern finanziert werden. Das Gebiet Hohe Halde liegt im Bereich der „Erhaltungssatzung für historische Weinlagen und Milieuwerte im Stadtbezirk Hedelfingen und Rohracker“. Derzeit führt der Weg zur Hohen Halde durch einen geschotterten Weg über Privatgrundstücke. Ein ehemaliger Weinbergweg auf halber Höhe ist verfallen und kann derzeit nicht genutzt werden. Deshalb will die Stadt nun prüfen, ob die bislang noch nicht erschlossenen Flurstücke von der Rosengartenstraße her erschlossen werden können. Für die Planungen hat die Stadt jährlich 30 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Idee, die laut Gemeinderatsbeschluss weiter verfolgt werden soll, stammt von den Stuttgarter Weingärtnern. Sie wollen einen Verein mit Weingärtnern, Vertretern der Stadt und engagierten Bürgern bilden, der sich für den Erhalt der Mauerweinberge einsetzt. Außerdem wünschen sich die Weingärtner eine Bauhütte in den Stuttgarter Mauerweinbergen, die allen Wengertern zur Verfügung steht. Die Bauhütte soll mit Reparaturwerkzeugen ausgestattet und als ständige Einrichtung etabliert werden.

Dem Beschluss des Gemeinderats gingen Anträge der Grünen, der CDU, der SPD und der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke voraus, die Geld für den Erhalt der vom Weinbau geprägten Kulturlandschaft in der Landeshauptstadt gefordert hatten.