Für Lewis Hamilton läuft es in der Formel 1 weiterhin wie geplant. Auch im belgischen Spa-Francorchamps siegte der Engländer und ließ auch die Konkurrenz aus Deutschland hinter sich.

Spa-Francorchamps - Nico Rosberg hat seinen Teamkollegen Lewis Hamilton auch auf der Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps nicht vom Titelkurs abbringen können. Für Sebastian Vettel endeten alle Hoffnungen auf einen Podiumsplatz beim doppelten Jubiläum in der vorletzten Runde mit einem geplatzten Reifen. Landsmann Rosberg hatte gleich zu Beginn mit einem schlechten Start die Chance eingebüßt, den überlegenen Hamilton im ersten Rennen nach der Formel-1-Sommerpause zu überholen und so auch wohl zu schlagen. Der Brite feierte am Sonntag nach der zehnten Pole im elften Rennen seinen sechsten Sieg in diesem Jahr. Dritter wurde nach Vettels Malheurs infolge einer mutigen Reifenstrategie der Franzose Romain Grosjean.

 

Ob Vettel, der im 150. Rennen seiner Karriere und im 900. von Ferrari letztlich als Zwölfter gewertet wurde, aber vor allem auch Rosberg - an den britischen Champion kommt keiner ran. Nicht auf der Strecke, nicht im Klassement. Mit nunmehr 227 Punkten hat Zweifach-Weltmeister Hamilton 28 Punkte mehr als Rosberg. Vettel hat Rückstand vergrößerte sich auf üppige 67 Zähler.

Rosberg verliert binnen Sekunden drei Plätze

Rosberg musste seine größten Hoffnungen schon am Start begraben. Geübt hatte er reichlich, es klappte trotzdem nicht wie erhofft. Nach einem ersten Abbruch durch ein Motorenproblem von Landsmann Nico Hülkenberg kam Rosberg beim Erlöschen der Roten Ampeln nur schwer auf Touren. Erstmals waren die technischen Starthilfen untersagt. „Ich hab’ Schon sehr oft gebüt jetzt“, hatte der 30-Jährige unmittelbar vor dem Rennbeginn gesagt und zugegeben: „Es ist nicht so einfach.“

Rosberg verlor binnen Sekunden drei Plätze. WM-Spitzenreiter Hamilton verteidigte seine Pole souverän. Boden gut machte auch Vettel, der sich nach einer Runde direkt hinter Rosberg befand. Für Hülkenberg war schon vor dem Start schon wieder Schluss. Keine Power beim Mercedes-Antrieb seines Force India. „Ich steh’ voll auf dem Gas, habe aber keine Leistung“, erklärte er. „Es ist jedes Mal ärgerlich. Aber an diesem Wochenende, wo das Auto so gut funktioniert, ist es doppelt ärgerlich.“

Wie gut der Force India war, zeigte Teamkollege Sergio Perez, der sich beim Start an Rosberg vorbei auf Rang zwei geschoben hatte. Dahinter drehte Daniel Ricciardo im Red Bull seine Runden auf der mit 7,004 Kilometer längsten Strecke im Kalender. Ricciardo und auch Perez kamen äußerst früh in die Box zum Reifenwechsel, dadurch rückten Rosberg und Vettel vorerst auf die Plätze zwei und drei.

Rosberg sorgt für Unmut bei Hamilton

Nach den ersten weiteren Reifenwechseln fuhr Hamilton kontrolliert an der Spitze. Als ein Defekt Ricciardos Red Bull lahmlegte, wurden die Autos durch die sogenannte virtuelle Safety-Car-Phase eingebremst. Für Unmut und Unverständnis sorgte bei Hamilton dabei, dass Rosberg trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung etwa eine Sekunde wettmachte. „Wir schauen uns das an, aber es sieht ok aus“, hieß es vom Kommandostand - nicht nur, aber erst recht auch in Spa-Francorchamps, wo es vor einem Jahr zum Reifenschlitzer gekommen war, birgt das Duell der beiden Silberpfeile große Brisanz.

Zu einem Rad-an-Rad-Duell auf der Strecke mit der legendären Mutkurve Eau Rouge kam es aber nicht. Hamilton kam zum zweiten Reifenwechsel rein, danach Rosberg. Der Vorsprung von beiden auf Vettel war so groß, dass der Heppenheimer auf Rang drei blieb. Problem nur: Von hinten drängte Romain Grosjean im Lotus. Vettel schien ihn auf Distanz halten zu können - bis das linke Hinterrad nach der gewagten Ein-Stopp-Strategie nur noch aus Gummifetzen bestand.