Laserpuzzle und Zerrspiegel, Staubsaugerlift und Druckluftrakete: Wenn die Forscherfabrik Schorndorf am 5. Februar zum ersten Mal offiziell ihre Tore öffnet, können diese Dinge von kleinen Tüftlern ausprobiert werden. Der Aufbau der Ausstellung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Schorndorf - Noch dominieren Kabel und Kartons das Bild. Doch an vielen Stellen ist schon zu erkennen, wie es in der Forscherfabrik Schorndorf einmal aussehen soll. Im Eingangsbereich der umgebauten ehemaligen Galerie für Technik stehen bereits Garderobenschränke, in den zwei modernen Kursräumen warten kleine Drehstühle darauf, dass Nachwuchsforscher auf ihnen Platz nehmen. In einem Raum für Sinnesexperimente hängen die ersten Zerrspiegel an der Wand, „Vorsicht, nicht berühren“, warnen Plakate an anderen, gut verpackten Exponaten. Nicht mehr lange, und es ist ausdrücklich erwünscht, dass Kinder zum Ausprobieren, Tüfteln und Mitmachen in die Forscherfabrik kommen. „Wir werden am 5. Februar offiziell eröffnen“, hat der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer am Mittwoch angekündigt.

 

Viele Unterstützer und Partner sind nötig

Der Anlass des Vororttermins: die Kreissparkasse Waiblingen und die Stadtwerke Schorndorf haben Sponsorenverträge unterzeichnet. Die Höhe der finanziellen Unterstützung wurde nicht genannt, aber die Verträge gelten für mehrere Jahre. Die beiden Unternehmen sind nicht die einzigen Unterstützer und Partner der Forscherfabrik: die örtliche Kelch-Stiftung wird jährlich den laufenden Betrieb bezuschussen, zudem gibt es Kooperationen mit der Experimenta Heilbronn und Genius, der Bildungsinitiative von Daimler.

Von der Experimenta bekommt die Forscherfabrik fünf der insgesamt mehr als 40 Exponate und auch Konzepte für inhaltliche Angebote. Denn die Ausstellung stellt nur die eine Hälfte der Einrichtung da, „die andere Hälfte sind unsere Kurse“, sagt die Leiterin Andrea Bergler. Kindergartenkinder, Grundschüler und Fünf- bis Sechstklässler sollen ganze Vormittage in der Forscherfabrik verbringen und dort praktische Erfahrungen mit Naturwissenschaften sammeln können. „Uns ist dabei wichtig, dass sie viel mit den Händen machen – weil doch immer mehr Kinder oft vor dem Bildschirm sitzen. Und in den meisten Kursen entsteht etwas zum Mitnehmen: vom selbstgebauten Musikinstrument bis zum Rückstoßauto“, erläutert Andrea Bergler.

Mit 25 000 Besuchern wird gerechnet

Auch im Ausstellungsbereich stehen Werkbänke, an denen die Kinder zulangen dürfen. Windkanäle, Staubsaugerlift und eine große Mobilitätsmaschine laden zum Entdecken ein. „Wir erwarten etwa 25 000 Besucher im Jahr“, sagt Klopfer. Diese sollen nicht nur aus Schorndorf, sondern dem ganzen Großraum – von Aalen bis Stuttgart – kommen. Damit bis dahin auch wirklich alles funktioniert, sind auch die Mitarbeiter der Forscherfabrik am Tüfteln.

Regelmäßig ist Andrea Bergler bei der Firma Seiwo in Sachsen, die die meisten Exponate herstellt. Jedes Ausstellungsstück wird auf Herz und Nieren geprüft, „bis jeder Hebel so funktioniert, wie wir es wollen“, sagt die Leiterin der Forscherfabrik. Im Dezember soll der Aufbau der Ausstellung abgeschlossen sein. Der komplette Januar soll dann für einen Probebetrieb genutzt werden. Die Anmeldung für die Kurse soll bereits früher möglich sein, das entsprechende Onlineportal wird vermutlich noch diesen Monat fertig werden.

Kosten und Konzept der Forscherfabrik

Finanzen: Die Arbeiten an der Forscherfabrik werden etwa 2,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt ist zuversichtlich, dass der Kostenrahmen eingehalten wird. Etwa 700 000 Euro fließen in das technische Innenleben der Einrichtung.

Fakten: Vor drei Jahren hat sich Schorndorf dafür beworben, ein Außenstandort der Heilbronner Heilbronner Experimenta zu werden. Auslöser war unter anderem die erfolgreiche Ausstellung „Phänomenale Welten“. Vor knapp einem Jahr hat der Umbau der Galerie für Technik begonnen. Bezüge zum Erfinder Gottlieb Daimler sollen sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen.