In den kommenden Wochen beginnt das ZSW mit seinem Neubau an der Meitnerstraße. Die Außenwände sollen mit Fotovoltaik-Platten verkleidet werden.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Die gute Nachricht zuerst: Beim Neubau des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) verläuft bislang alles nach Plan. Das Baurechtsamt hat inzwischen die Baugenehmigung erteilt. In der kommenden Woche gibt es noch einen Notartermin. Bei diesem geht es darum, dass die Stadt Stuttgart dem ZSW das Grundstück in Erbbaupacht überlässt.

 

Gebaut wird im Stuttgarter Engineering Park (Step) in unmittelbarer Nähe zur Universität. Genauer gesagt auf einem Areal an der Ecke Robert-Leicht-Straße/Meitner-straße. Es ist eine der letzten noch ungenutzten Flächen in dem Vaihinger Büropark. Noch in diesem Jahr sollen die Bagger anrücken. Die Bauzeit wird weniger als zwei Jahre betragen. Bereits Mitte 2016 ist alles fertig, so der Plan.

Außenverkleidung aus Fotovoltaik-Platten

Noch nicht geklärt ist das Aussehen der Fassade. Das ZSW liebäugelt damit, die gesamte Außenfläche des Gebäudes schwarz zu verkleiden, und zwar mit modernen Fotovoltaikplatten. Denn diese sind eines der Aushängeschilder des renommierten Forschungsinstituts. Die neue Generation seiner auf Folien aufgebrachten Dünnschichtzellen sind einige tausendstel Millimeter dünn. Selbst ein menschliches Haar ist zehnmal dicker.

Doch ein komplettes Verkleiden der Fassade mit den Dünnschichtzellen ist nicht ganz billig. Die Frage der Finanzierung ist noch offen. Darum will sich Claudia Brusdeylins noch nicht feslegen. „Eine Solarfassade ist in jedem Fall geplant und wird realisiert. Wir können derzeit aber noch keine Details benennen“, sagt die ZSW-Pressesprecherin. Das bedeute, dass noch nicht feststehe, in welchem Umfang die Außenhaut des neuen Gebäudes verkleidet werden kann. Das sei letztlich eine Frage der Finanzen.

Der Entwurf stammt Architekturbüro Henning Larsen

Fest steht, dass der Neubau selbst mit rund 25 Millionen Euro zu Buche schlägt. Der Entwurf stammt von dem Architekturbüro Henning Larsen. Dieses war schon an der Königlichen Oper in Kopenhagen und am Hamburger Verlagshaus des „Spiegel“ beteiligt. Im Step wird ein Haupthaus mit fünf Stockwerken entstehen. Die beiden Flügel sind jedoch nur drei beziehungsweise zwei Etagen hoch. Im Inneren sind sogenannte Lichthöfe geplant. Außerdem soll es eine kleine Grünanlage geben.

Insgesamt werden es rund 12 780 Quadratmeter an Nutzfläche sein. Damit haben die Vaihinger Forscher künftig rund eineinhalb mal so viel Platz zur Verfügung wie bisher. Denn noch ist das ZSW salopp formuliert ein Flickenteppich. Die Mitarbeiter sind an drei verschiedenen Standorten in Vaihingen tätig: Die Labors sind an der Industriestraße, das Solar-Labor und die Mechanikwerkstatt befinden sich noch am alten Standort an der Heßbrühlstraße. Seit 2012 hat das ZSW zudem Teile einer Tiefgarage an der Industriestraße angemietet. Denn nur dort war Platz, um eine neue 40-Tonnen schwere Maschine aufzubauen.

Im zweiten Quartal 2016 soll der Umzug des ZSW beginnen. Er wird sich wahrscheinlich eine ganze Weile hinziehen. Denn die teuren und empfindlichen Maschinen und Instrumente können nicht einfach von A nach B transportiert werden. Darum sind für den Umzug auch satte drei Millionen Euro eingeplant. Darin enthalten sind allerdings bereits die Kosten für den Rückbau der Labors und kleinen Fabriken an den alten Standorten.