Es wäre so schön gewesen: Ein Sieg beim Bundesliga-Comeback. Aber es kam anders für Eintrachts Torwart-Oldie Timo Hildebrand. Die Hoffenheimer hatten mehr Glück.

Sinsheim - 1899 Hoffenheim hat den Höhenflug von Eintracht Frankfurt beendet und Ex-Nationaltorwart Timo Hildebrand das Bundesliga-Comeback verdorben. Durch den späten Treffer von Roberto Firmino (87. Minute) verlor die Mannschaft des Ex-Nationaltorhüters etwas unglücklich mit 2:3 (0:1).

 

Frankfurt fiel damit in der Tabelle hinter die Kraichgauer zurück. In einer in der Schlussphase turbulenten Begegnung vor 28 331 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena waren Ex-Nationalkeeper Hildebrand bei seiner Rückkehr nach gut einem Jahr im Oberhaus auch die beiden ersten Gegentore durch Kevin Volland (43.) und Adam Szalai (65.) nicht anzukreiden. Die Hessen steckten nie auf und kamen durch Stefan Aigner (58.) und Haris Seferovic (77.) zweimal zurück.

"Es war ein unheimlich intensives Spiel mit einem glücklichen Ende für uns. Ich bin erstmal erleichtert", gestand Hoffenheims Fußball-Chef Alexander Rosen im TV-Sender Sky. "Wir sind sehr, sehr glücklich, dass es doch noch geklappt hat", sagte Torschütze Szalai.

Schaaf: "Es wäre mehr drin gewesen"

Die Frankfurter haderten nach zuletzt drei Siegen mit einer unnötigen Niederlage. "Da war heute immer mal ein bisschen Unsicherheit drin. Deswegen haben wir das Spiel verloren. Es wäre mehr drin gewesen, aber aufgrund der Fehler haben wir es nicht verdient", analysiert Trainer Thomas Schaaf, der Hildebrand eine starke Leistung bescheinigte. Der Gelobte war freilich nicht zufrieden: "Wir kassieren zu einfach die Tore."

Durch eine Verletzung von Niklas Süle wurde Hoffenheims Coach Markus Gisdol bereits früh zum Umbau seiner Abwehr gezwungen. Der U21-Nationalspieler knickte nach einem Zweikampf mit Seferovic um und musste mit Verdacht auf eine schwere Verletzung am linken Knie vom Feld. Für Süle, der zur Untersuchung in die Uni-Klinik nach Heidelberg gebracht wurde, kam nach zehn Minuten Tobias Strobl in die Partie.

Die Gastgeber brauchten einige Zeit, um sich von diesem Schreck zu erholen. Weil Volland und Roberto Firmino zunächst gut abgeschirmt wurden, konnten die Kraichgauer ihr Spiel gegen zweikampfstarke Frankfurter nicht wie gewohnt aufziehen. Hildebrand musste bei seinem Comeback im Tor der Eintracht erstmals in der 19. Minute bei einem Kopfball von Anthony Modeste richtig zupacken. Ansonsten wurde der Keeper, der im November 2013 für den FC Schalke 04 letztmals erstklassig gespielt hatte, an seiner ehemaligen Wirkungsstätte mehr als eine halbe Stunde lang kaum geprüft.

Erst nach 36 Minuten drohte dem Tor der Hessen erstmals echte Gefahr, als Roberto Firmino steil auf Tarik Elyounoussi spielte, dessen Schuss um Zentimeter am langen Eck vorbeiflog. Auf der Gegenseite stand Liga-Toptorjäger Alexander Meier im Schatten der aufmerksamen 1899-Abwehr, die den 31-Jährigen vor der Pause nur einmal aus den Augen ließ. Da schoss Meier den Ball allerdings etwas überhastet Torhüter Oliver Baumann direkt in die Arme (12.).

Fehlpässe auf beiden Seiten

Viele Fehlpässe auf beiden Seiten hemmten immer wieder den Spielfluss und machten das Geschehen fast zu einer Art Pingpong-Fußball. Roberto Firmino behielt als einer der wenigen stets den Überblick. Nach einem schnellen Konter legte der brasilianische Nationalspieler seinem Teamkollegen Volland den Ball in den Lauf. Dieser umkurvte auch noch Hildebrand und vollendete mühelos zum 1:0 - sein drittes Saisontor.

Im zweiten Durchgang ergriff die Eintracht die Initiative und wurde prompt mit dem Ausgleich belohnt, als Aigner eine Flanke von Bastian Oczipka volley nahm und Baumann keine Chance ließ. Zuvor hatte Schiedsrichter Jochen Drees nach einem Foul von Andreas Beck den Vorteil laufen lassen. Dieser Treffer schien das Spiel zugunsten der Gäste zu kippen, die dem zweiten Treffer nahe waren, als Timothy Chandler (60.) mit seinem Schuss am Außenpfosten scheiterte.

Aber Hoffenheim schlug eiskalt zurück. Als Hildebrand einen Schuss des Ex-Hoffenheimers Pirmin Schwegler aus spitzem Winkel durchrutschen ließ, staubte der gerade eingewechselte Szalai zum 2:1 ab - wenngleich wohl aus Abseitsposition. Danach lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Nachdem ein Schuss von Elyounoussi am Pfosten gelandet war (76.), gelang Seferovic im Gegenzug der erneute Ausgleich für die Eintracht. Den sicher geglaubten Punkt entriss den Hessen wenig später Roberto Firmino.