Praktisch alles, was Franz Beckenbauer in seinem Leben anfasste, wurde zu Gold. Jetzt wird er 65 Jahre alt.

München - Auf den eigenen Geburtstag angesprochen reagiert Franz Beckenbauer in der ihm eigenen Art. „Na, 65 ist kein Alter“, sagt der Noch-64-Jährige mit Blick auf den Ehrentag am Samstag. Bestenfalls „halbrund“ sei dieser Geburtstag, den er als TV-Experte im Fußballstadion bei der Bundesligapartie seines FC Bayern München gegen Werder Bremen „mit 70.000 Zuschauern“ feiern möchte.

Die große eigene Party will er erst in einem Jahr folgen lassen, denn „mit 66 fängt ja das Leben erst an. Der 66., der wird groß gefeiert - wenn ich da noch leb'."

Einer der bekanntesten Deutschen


Fußball-, Werbe- und Medien-„Kaiser“, Weltmeister-Teamchef, WM-Macher - praktisch alles, was der am 11. September 1945 als Sohn eines Postbeamten in München-Giesing geborene Beckenbauer in seinem Leben anfasste, wurde zu Gold. „Beckenbauer ist der Einzige, der der PDS in Bayern ein Direktmandat verschaffen kann“, witzelte der Kabarettist Ottfried Fischer einmal.

Harald Schmidt hat ihn Ende 2006 - halb im Spaß, halb im Ernst - als den "vermutlich bekanntesten Deutschen nebem dem Papst" bezeichnet. Der ehemalige Bundespräsidenten-Kandidat Joachim Gauck gestand im Juni 2010 - vor der Wahl - selbstkritisch ein: "Ich weiß, dass ich nicht Beckenbauer bin. Ich weiß, dass ich nicht alles kann."

Beckenbauer war zudem der Einzige, der im ZDF-Sportstudio in der Feierlaune nach dem Meistertitel 1994 den Ball von einem gefüllten Weißbierglas aus in der Torwand versenkte, zehn Jahre zuvor war er schon zu Gast bei Frank Elstner und "Wetten dass..?". Und ihm kam die (zweifelhafte) Ehre zuteil, im Laufe seiner Karriere regelmäßig parodiert zu werden - und dabei von Olli Dittrich und Matze Knop richtig gut.

Sky zeigt den Uralt-Film "Libero"


Anlässlich seines 65. Geburtstags zeigt der Fernsehsender Sky, für den Beckenbauer als Fußballexperte arbeitet, am 11. September den Film „Libero“ aus dem Jahr 1973 - mit ihm als Darsteller. „Kann man das noch verbieten?“, fragte Beckenbauer augenzwinkernd. „Ich kann mich erinnern, der Film wurde für den Oscar vorgeschlagen. Leider ist er in der Endausscheidung durchgefallen, und er ist auch wirklich nicht wert, ihn anzuschauen.“

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