Für den Kinofilm „Bach in Brazil“ ist die Schauspielerin Franziska Walser mit ihrem Mann Edgar Selge tatsächlich nach Brasilien gereist. Die Menschen dort sind ihr ans Herz gewachsen.

Stuttgart – Sie steht nicht nur auf großen Bühnen wie dem Stuttgarter Schauspielhaus, sondern leidenschaftlich gerne auch vor der Kamera. In Ansgar Ahlers Spielfilm-Debüt „Bach in Brazil“, das jetzt in den Kinos läuft, spielt Franziska Walser eine Frau, die einen Musiker anspornt, sein Leben wieder in Schwung zu bringen.

 
Frau Walser, Sie spielen sowohl im Theater als auch im Film. Wird es bei Ihnen manchmal hektisch zwischen Bühnenproben und Dreharbeiten?
Ja, natürlich. Ich bin viel unterwegs. Dass es manchmal hektisch wird, lässt sich da nicht vermeiden. Aber es hat auch etwas Belebendes. Mir sind die beiden Standbeine Theater und Film wichtig.
Wo liegen denn die Unterschiede zwischen dem Spiel im Film und auf der Bühne?
Auf der Bühne kann man sich mit Literatur und Sprache auseinandersetzen, und das bedeutet mir viel. Außerdem hat man mehr Zeit als beim Film, wo alles immer sehr schnell gehen muss. Auf der anderen Seite, um auf „Bach in Brazil“ zu kommen, hat man beim Film oft die Möglichkeit, Menschen aus unterschiedlichen Kontinenten zusammenzuführen. Dass ich diese Reise nach Brasilien machen konnte und dort die wunderbaren Kinder beim Dreh kennenlernen durfte, die mir sehr ans Herz gewachsen sind: so etwas kann man eben nur beim Film erleben.
Was hat Sie an der Geschichte von „Bach in Brazil“ begeistert?
Sie hat ein tolles Potenzial, gerade jetzt, da wir lernen müssen, mit so vielen fremden Menschen aus ganz anderen Ländern umzugehen. In der Geschichte des Films geht es im Kern darum, dass es im Leben jedes Menschen zu einem Stillstand kommen kann, der einen resignieren lässt.
Wie Marten im Film, den Ihr Ehemann Edgar Selge spielt ...
Ja. Durch seine abenteuerliche Reise nach Brasilien und durch meine Figur der Marianne, die Marten ein bisschen auf die richtige Spur pusht, kommt er wieder in einen Lebensfluss hinein. Neue Menschen treten in sein Leben, auch in das Leben meiner Figur. Was sehr schön ist, zumal sie sich sprachlich erst mal nicht so leicht auseinandersetzen können.