Erst Hitze, dann Starkregen: Die Besucherzahlen fallen bisher eher ernüchternd aus. Doch für die städtischen Bäderbetriebe ist die Freibadsaison 2014 noch lange nicht gelaufen...

Stuttgart - Auch wenn das subjektive Empfinden am vergangenen Wochenende bei manchen Leuten anders gewesen sein mag: Heillos überfüllt sind die städtischen Freibäder nicht gewesen. Zugegeben, viel Platz ist auf den Rasenflächen an einem heißen Samstagnachmittag nicht vorhanden, aber: Ein leeres Fleckchen für sein Handtuch habe bisher noch jeder gefunden. Sagt jedenfalls die stellvertretende Geschäftsführerin der städtischen Bäderbetriebe, Anita Grube: „Wenn es wirklich heiß ist, dann liegen die Badegäste schon eng nebeneinander. Bisher mussten wir die Bäder allerdings noch nicht wegen Überfüllung schließen.“

 

Obwohl es im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Besucherrückgang von vier Prozent zu verzeichnen gibt, möchte Anita Grube noch lange nicht von einer schlechten Saison sprechen. Denn: „Wir haben ja noch den August. Die Sommerferien beginnen jetzt erst, und wenn das Wetter mitspielt, dann rechnen wir mit einer großen Besucheranzahl.“

Der Juli war eher unterdurchschnittlich

Bisher haben die städtischen Bäderbetriebe etwas mehr als 419 000 Besucher in dieser Saison gezählt, zum gleichen Zeitpunkt 2013 waren es mehr als 436 600. „Der Juni lief in diesem Jahr sehr gut, der Juli war eher unterdurchschnittlich“, sagt Grube. Was gefehlt habe, sei eine durchgängige Hochdruckphase, die Lust auf das Schwimmen im Freien mache. Denn nach langjähriger Erfahrung und Beobachtung des Verhaltens der Badegäste wisse man: „Sie brauchen erst ein paar Tage durchgängig warme Temperaturen, bevor sie ins Freibad gehen.“ Zehn bis 14 Tage am Stück mehr als 25 Grad und Sonnenschein, das wäre wünschenswert.

„Eine stabile Hochdruckphase“, sagt Christian Kronfeldner vom Deutschen Wetterdienst (DWD), „die kann ich momentan noch nicht ausmachen.“ Freibadwetter, naja, das sei so eine Sache, sagt er und überlegt. Er klickt sich auf seinem Computer nochmal durch einige Wetterkarten und Prognosen für die kommenden Tage. „Extrem heiß wird es jedenfalls nicht“, sagt er. Um die 26 Grad Celsius sagt er für das Wochenende voraus, „mäßig-warm“ ist das dann in der Meteorologensprache. Hochsommer sei jedenfalls etwas anderes. Auch die vereinzelten Regenschauer, die Kronfeldner voraussagt, könnten ein entspanntes Freibad-Erlebnis zwar nicht komplett zerstören, aber zumindest unterbrechen: „Insbesondere am Nachmittag und in den Abendstunden können immer wieder Gewitter und Regenschauer auftreten“, sagt der Wetterexperte. Aber er gibt auch leichte Entwarnung: Von so heftigen Regengüssen wie zu Anfang der Woche soll Stuttgart – zunächst jedenfalls – verschont bleiben.

Auf die treuesten Badegäste ist Verlass

„Unsere treuesten Badegäste“, sagt Bäder-Geschäftsführerin Grube, „die kommen bei Wind und Wetter. Auf die ist Verlass.“ Auch bei Regen oder wolkenverhangenem Himmel. Wolkig wird es auch am Wochenende immer wieder sein, sagt Kronfeldner: „Sonne und Wolken wechseln sich ab, die Tendenz zeigt allerdings mehr Wolken.“ Und nach dem Wochenende kommt es laut dem Wetterexperten noch schlimmer: Für Montag kündigt er Dauerregen an. Weitere Prognosen will er nicht abgeben. Welches Wetter der August bereithalte, könne er absolut noch nicht sagen. Anita Grube hofft. Auf Sommer, Sonne und mindestens warme Temperaturen.