Ein evangelischer Pfarrer ist am Dienstagabend in Freiburg erstochen worden. Ein 30 Jahre alter Mann soll den 55-jährigen Geistlichen mit einem Stich in die Brust getötet haben.

Ein evangelischer Pfarrer ist am Dienstagabend in Freiburg erstochen worden. Ein 30 Jahre alter Mann soll den 55-jährigen Geistlichen mit einem Stich in die Brust getötet haben.

 

Freiburg  - Ein 30 Jahre alter Mann soll in Freiburg einen evangelischen Pfarrer erstochen haben. Zu der Bluttat kam es am Dienstagabend in einem Pfarrhaus im Freiburger Stadtteil Herdern, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der 55-jährige Geistliche wurde dort von dem mutmaßlichen Täter zu einem seelsorgerischen Gespräch aufgesucht. Dabei kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Das Opfer sei mit einem Stich in die Brust getötet worden, sagte die Polizeisprecherin.

Ermittelt werde wegen Totschlags. Bei dem Opfer handelt es sich um den Superintendenten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden. Er war der leitende Geistliche des Kirchenkreises.

Der Tatverdächtige flüchtete, wurde eine halbe Stunde nach dem Notruf aber von Polizeibeamten entdeckt und festgenommen. Er sei ein psychisch kranker Mann aus Freiburg, der in der Vergangenheit mehrfach zur Seelsorge zu dem Pfarrer gekommen sei, teilte die Polizei mit. Der 30-Jährige wurde vorübergehend in die Psychiatrie gebracht. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl. Das Amtsgericht willigte am Dienstagnachmittag ein und wies den 30-Jährigen in eine geschlossene, psychiatrische Einrichtung ein.

30-Jähriger wegen Kleindelikten polizeibekannt

Der Polizei war der Mann den Angaben zufolge bereits wegen mehrerer Kleindelikte bekannt. Mit Gewalttaten sei er bislang nicht in Erscheinung getreten, hieß es. Allerdings sei bei ihm eine psychiatrische Krankheit diagnostiziert worden.

Die Kriminalpolizei hat eine 25-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Geklärt werden müssten nun die genaueren Hintergründe der Tat, sagte Kriminaldirektor Bernd Belle. Zeugen der Bluttat gebe es nicht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie kurz nach der Tat die Leiche entdeckt hatten und der Täter geflüchtet war.

Pfarrer Christian Bereuther in Karlsruhe sagte, in der Gemeinde herrsche große Sprachlosigkeit. „Der Pfarrer war sehr beliebt.“ Er hinterlasse drei erwachsene Kinder und eine Frau. Die Gemeinde stehe nach der Bluttat unter Schock.

Die Evangelische-Lutherische Kirche in Baden besteht nach eigenen Angaben aus 3200 Gläubigen. Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine unabhängige und selbstständige Kirche im badischen Landesteil.

Der Evangelische Stadtdekan in Freiburg, Markus Engelhardt, sagte, durch diese Tat zeige sich, dass der Pfarrberuf mit allen Facetten des Menschlichen konfrontiert sei.