Vor drei Jahren verschwindet die damals 13-jährige Maria in Freiburg. Gemeinsam mit einem 40 Jahre älteren Mann. Bis heute fehlt von ihnen jede Spur.

Freiburg - Drei Jahre nach dem Verschwinden der damals 13 Jahre alten Maria in Freiburg mit ihrer Internetliebe fehlt der Polizei weiter jede Spur. Auch der 40 Jahre ältere Begleiter des Mädchens bleibe untergetaucht, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Die Fahndung laufe weiter, der heute 56 Jahre alte Mann werde mit internationalem Haftbefehl gesucht. Maria ist seit dem 4. Mai 2013 auf der Flucht, gemeinsam mit ihrer Internetliebe, dem aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen stammenden Bernhard Haase.

 

In Chatroom kennengelernt

Die Freiburgerin Maria-Brigitte Henselmann und Haase hatten sich in einem Internet-Chatroom kennengelernt. Das hat die Auswertung des Chats durch die Ermittler ergeben.

„Obwohl wir sämtliche Ermittlungsmaßnahmen ausgeschöpft haben, bleiben die beiden weiterhin verschwunden“, sagt die Freiburger Polizeisprecherin Laura Riske. Seit Marias Verschwinden seien die Ermittler 900 Spuren nachgegangen, viele davon im Ausland. Auch die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“, in der Marias Mutter sich mit einem Videoaufruf zu Wort meldete, verlief ohne Erfolg.

Den Angaben zufolge erhält die Polizei noch immer vereinzelt Hinweise, vor allem über soziale Netzwerke im Internet. Jedem Hinweis werde nachgegangen. Marias Mutter sucht unterdessen über das Internet nach ihrer Tochter. Sie bloggt und bittet unter anderem über Facebook und Twitter um Hinweise - bislang jedoch ohne konkrete Spur.

Mädchen ging freiwillig mit

Die Polizei geht von einer Liebesbeziehung aus. Demnach ist das Mädchen freiwillig mit dem Mann mitgegangen. Dennoch hat sich der 56-Jährige dadurch strafbar gemacht, weil Maria noch minderjährig ist und unklar ist, ob sie noch immer freiwillig bei dem Mann ist. Deshalb wird er mit internationalem Haftbefehl gesucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf lautet auf Kindesentziehung in einem besonders schweren Fall und Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Zuletzt geriet den Angaben zufolge Osteuropa in den Blick. Im Sommer 2013 waren Maria und ihr Begleiter in Polen gesehen worden, beim Übernachten im Auto und beim Lebensmitteleinkauf. Auch aus einem Hotel in der Slowakei gab es damals Hinweise. Das sind die bislang letzten Lebenszeichen der beiden. In Polen waren zuvor auch das Auto des Mannes sowie dessen Schäferhund gefunden worden.

Nach Angaben der „Initiative Vermisste Kinder“ in Hamburg werden in Deutschland jedes Jahr mehr als 100 000 Kinder und Jugendliche als vermisst gemeldet. In den allermeisten Fällen kämen sie nach kurzer Zeit zurück oder würden gefunden. In der Regel handele es sich um Ausreißer, die rasch wieder auftauchten.