Nachdem Bayer-Leverkusen-Trainer Roger Schmidt für seine verbale Entgleisung gegenüber Hoffenheim-Trainer Nagelsmann zwei Spiele gesperrt wurde, hat sich Freiburg-Trainer Streich lautstark für seinen Kollegen stark gemacht und die Schuldigen bei den Journalisten gefunden. Hier gibt es das Video.

Freiburg - „Was bist Du denn für ein Spinner? Halt doch einfach die Schnauze!“ Mit diesen Worten beschimpte Leverkusen-Trainer Roger Schmidt in der 51. Spielminute seinen Hoffenheimer Gegenüber Julian Nagelsmann – das Spiel verlor Bayer am Ende deutlich mit 0:3. Die Worte waren nicht nur für den Vierten Offiziellen klar und deutlich zu hören, auch die Zuschauer vor den Fernsehbildschirmen wurden Zeuge der emotionalen Entladung, schließlich nahmen die Außenmikrofone jedes Wort von Schmidt auf.

 

Daraufhin musste der Leverkusen-Trainer auf die Tribüne, außerdem gab es eine saftige Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro sowie eine Sperre für zwei Spiele durch den DFB. Die Geschichte ist besonders pikant, denn Schmidt ist Wiederholungstäter. Bereits im Frühjahr wurde er beim 0:1 gegen Borussia Dortmund vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen und anschließend mit fünf Spielen Sperre sanktioniert.

Streich: „Man fühlt sich überwacht“

Auf seine verbale Entgleisung folgt eine Diskussion, die nicht zum ersten Mal im Fußball stattfindet: Was gehört sich auf dem Platz und was driftet ins Unsportliche ab? Freiburg-Trainer Christian Streich findet auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen den SV Sandhausen deutliche Worte und nimmt seinen Kollegen Roger Schmidt in Schutz: „Streit ist eine der natürlichsten Sachen, die ich kenne.“ Trainer seien auch nur „Menschen und keine Maschinen“ und ständen während der Bundesliga-Spiele unter einer „totalen Anspannung“. Schmidt sei zwar „kein Kind von Traurigkeit“, aber werde nun medial „wie die Sau durchs Dorf getrieben“.

Außerdem lenkte Streich in seiner Brandrede den Fokus auf die Richtmikrofone, die neben der Coaching-Zone stehen. „Warum werden wir vorgeführt?“, fragt der Trainer die Journalisten. „Man fühlt sich überwacht und verliert auch ein bisschen die Lust. Das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun“. Zum Schluss warnte er vor spanischen Verhältnissen. Dort sprechen die Trainer oft nur hinter vorgehaltener Hand mit ihrer Mannschaft.