Die Freie Evangelische Schule hat ihr neues berufliches Gymnasium gefeiert. Im September war die erste Pilotklasse an den Start gegangen. Zudem hat die Schule einen Kooperationsvertrag mit der BW-Bank unterzeichnet. Der nächste Schritt ist der Ausbau der Kernzeitbetreuung und ein Anbau am Nordflügel.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Wenn es um das Thema Schule geht, dann ist das einzig Beständige die Veränderung. So brachte es Gerhard Ellermann auf den Punkt. Der Studiendirektor und Vorstandsvorsitzende des Trägervereins war am Donnerstagnachmittag gekommen, um der Freien Evangelischen Schule (FES) zu ihrem neuen beruflichen Gymnasium zu gratulieren.

 

Verändert hat sich an der FES in den vergangenen knapp 25 Jahren viel. Alles fing mit einer Elterninitiative und einer kleinen Grundschule an. Heute sind es mehr als 800 Mädchen und Jungen und an der Schule können alle Bildungsabschlüsse von der Werkrealschule bis zum Abitur abgelegt werden. Es ist ein Vollabitur, das uneingeschränkt zum Studium berechtigt. Gleichwohl ist es kein allgemeinbildendes Gymnasium, sondern eines mit den Profilfächern Wirtschaft und Sozialwissenschaften.

Im Herzen des Stadtbezirks

Mit einem Augenzwinkern fragte der Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann, was denn nun der nächste Schritt sei. „Vielleicht eine Universität“, mutmaßte Lohmann. Sicher sei jedoch, dass die Schule auf einem guten Weg sei. Seit der Gründung hätten das Team und die Eltern immer das richtige Gespür dafür gehabt, für welche Veränderungen die Zeit reif sei. Festzuhalten sei aber vor allem, dass die Eltern nie den Mut verloren haben, den Weg weiterzugehen. „Das hat sich gelohnt“, sagte der Bezirksvorsteher. Heute sei die FES ein nicht mehr wegzudenkendes Schulzentrum. Und obwohl sich die evangelische Schule ganz am Rande Möhringens befinde, sei sie „voll im Herzen des Stadtbezirks“ angekommen.

Mit dem neuen beruflichen Gymnasium habe sich die Schule „fit für die Zukunft“ gemacht, betonte Veronika Nölle. Die Ministerialrätin im Kultusministerium hatte die FES beim Aufbau des beruflichen Gymnasiums unterstützt und begleitet, ebenso wie die Mitarbeiter des Regierungspräsidiums. „Sie haben Mut für morgen bewiesen“, sagte Nölle. Das berufliche Gymnasium sei eine Bereicherung und Verbreiterung des Bildungsangebots und bereite die Jugendlichen gut auf ihr späteres Leben vor. Nölle betonte aber auch, dass Schule mehr sein müsse, als die Vermittlung von Bildung. Es gehe um das Fordern und Fördern, um die Persönlichkeitsentwicklung und nicht zuletzt um eine christliche Werteerziehung, so die Ministerialdirektorin. Genau das werde an der FES gelebt.

Bildungspartenrschaft mit der BW-Bank

Doch am Ende ihres Weges angekommen ist die FES noch nicht. Der nächste Schritt ist eine Bildungspartnerschaft mit der BW-Bank. Die Gesamtschulleiterin Carmen Behling und Stefan Kurz, Filialleiter bei der BW-Bank, unterzeichneten am Donnerstag den Vertrag. So wolle man die Kooperation mit der Wirtschaft ausbauen, sagte Behling.

Die BW-Bank habe sich aus mehreren Gründen dafür entschieden, sagte Klaus Thomas, Bereichsleiter bei der BW-Bank. Zum einen sei man ein öffentlich-rechtliches Unternehmen und habe als solches einen Bildungsauftrag. Zum anderen fühle man sich an der FES wohl, und „wir wollen tun, was wir können, um sie zu unterstützen“. Nicht zuletzt brauche die BW-Bank aber gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Thomas ist sicher, dass diese auch an der evangelischen Schule in Möhringen zu finden sind.

Ausbau der Kernzeitbetreuung

Der nächste Schritt an der FES wirft bereits seine Schatten voraus. Denn die Schule auf den Hengstäckern wächst weiter. Der Nordflügel wird um einen Anbau erweitert. Die Räume werden in erster Linie für den Ausbau der Kernzeitbetreuung an der Grundschule benötigt. Mittelfristig sollen dort aber auch weitere Klassen des neuen beruflichen Gymnasiums einziehen. Die Baugenehmigung liegt seit einiger Zeit vor. Schon in wenigen Wochen soll es los gehen. Weitere Parkplätze für die Schule entstehen bereits.