Eine eigene Spielstätte wäre gut für die Identität der Freien. Da liegt doch einiges im Argen, da das Publikum die freien Gruppen oft mit dem Spielort verwechselt. Deshalb ist es schwierig, wahrgenommen zu werden. Das würde eine eigene Spielstätte, wo die Freien sich die Klinke in die Hand geben, verändern. Das gibt es auch in Städten wie Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Berlin, die untereinander ein Austauschsystem etabliert haben, von dem Stuttgart bisher abgeschnitten ist. Aber die Frage ist, wie viel das der Stadt, der Bürgerschaft wert ist. Anders als die

 
Kulturbürgermeisterin glaube ich, dass wir ein Theaterzentrum auslasten könnten. Es gibt ja viel mehr als die von der Stadt geförderte Gruppen. Wenn man zusammenzählt, was die Freien auf die Beine stellen, könnte man auch ein Zentrum mit mehreren Räumen auslasten. Ich denke, dass der Reiz bei uns Freien die Vielfalt darstellt. Deshalb bin ich skeptisch, wenn man eine künstlerische Leitung installiert, die nur bestimmte Gruppen protegiert und mit einer Spielplandramaturgie die Vielfalt einschränkt. Es müsste eine Leitung sein, die das Organisatorische stemmt. Aber das ist alles eine Frage des Geldes, denn natürlich braucht man Förderung in verschiedenster Hinsicht. Man muss auch Vorstellungen subventionieren, denn man kann das Budget nicht allein mit den Zuschauereinnahmen bestreiten. Aber man könnte sicher mit dem Land zusammenarbeiten, da muss man auch am Ball bleiben und schauen, dass das Landesgeld nicht zum Beispiel nach Mannheim wandert.