Die Winnender Stadtwerke übernehmen die städtischen Bäder zum 1. September. Zur Feier diesesSchritts gibt es am 31. August einen Tag der offenen Tür mit freiem Eintritt im Wunnebad und im Mineralfreibad Höfen.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Der Umbau der Winnender Stadtwerke geht voran. Nachdem diese von einem reinen Wasserwerk zum Anbieter von Strom und Gas wurden, wurde am Dienstag ein weiterer Schritt gemacht: Die städtischen Freibäder werden wie geplant von der städtischen Hand in die Regie der städtischen Tochterfirma übergeben. „Gas und Strom sind Produkte, mit denen man wenig Staat machen kann. Mit einem Bad ist das etwas anderes. Ich freue mich darauf“, sagte Stefan Schwarz, der Geschäftsführer der Stadtwerke.

 

Tag der offen Tür mit freiem Eintritt am 31. August

Vom 1. September an gilt die neue Regelung. Am 31. August, also dem letzten Tag des Wunnebads und des Freibads Höfen in städtischer Obhut, gibt es einen Tag der offenen Tür in beiden Bädern. Und Tag der offenen Tür darf wörtlich genommen werden, denn in den beiden Bädern wird an jenem Sonntag kein Eintritt verlangt – außer in der Sauna des Wunnebads. Diese wäre einem unkontrollierten Ansturm von Besuchern nicht gewachsen.

Mit dem Betriebsübergang wird ein alljährliches Ritual im Gemeinderat beendet, der Bäderbericht des Sportamtsleiters. Roland Dörr, der in den vergangenen Jahren diesen Part innehatte, spielte deshalb am Dienstag während der Pressekonferenz zur Badübergabe keine geringe Rolle. Der Amtsleiter kennt das Wunnebad in- und auswendig, schließlich liegt es in seinem Zuständigkeitsbereich, seit es vor 23 Jahren eröffnet wurde.

In den letzten Monaten ist das Bad umfangreich saniert worden. Im Frühjahr wurde es deswegen sogar für vier Wochen komplett geschlossen. Nach 23 Jahren Dauerbetrieb waren einige technische Anlagen stark sanierungsbedürftig. Zuvor wurde das komplette Wunnebad von Dörr und seinem Team untersucht und alle Maßnahmen aufgelistet. Die Arbeiten kosteten schließlich rund 1,7 Millionen Euro.

Verlustgeschäft trotz roßer Beliebtheit

Trotz seiner großen Beliebtheit – im Wunnebad schwimmen täglich Besucher auch von außerhalb des Kreises – hat es jährlich ein Minus von rund 900 000 Euro gegeben, das von der Stadt beglichen werden musste. Es wird in Zukunft in der Bilanz der Stadtwerke zwar deren Gewinn schmälern, den diese aus dem Erlös von Wasser, Strom und Gas erwirtschaften. Allerdings können die Stadtwerke auf diese Weise Steuern sparen. Einen Teil des Defizits übernimmt weiterhin die Stadt.

Das kleine, aber sehr beliebte Mineralfreibad Höfen kämpft ebenfalls jährlich mit der Höhe des Defizits. Ein rühriger Förderverein unternimmt dazu allerhand, um dieses Minus zu schmälern. Auch unter der Regie der Stadtwerke werde der Verein weiter tätig sein, teilte der Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth mit.

Die Badmitarbeiter seien alle komplett in das neue Arbeitsverhältnis mitgegangen. „Es gibt keine tariflichen Nachteile für sie“, sagte Holzwarth. Und was erwartet die Besucher in Zukunft? „Die Gäste werden im Badebetrieb keinen Unterschied merken“, versicherte Stefan Schwarz.